Rezension

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Interessant, aber eher was für Genreliebhaber

Mein rebellischer Highlander - Lynsay Sands

Mein rebellischer Highlander
von Lynsay Sands

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt
Campbell Sinclair ist gerade auf dem Heimweg, nach dem er einige Jahre auf dem Schlachtfeld verbracht hat, als er einen Überfall an einem jungen Mann mitbekommt. Als geübter Krieger schreitet er ein. Da sie beide den selben Weg haben, schlägt Cam vor zusammen zu reisen. Doch er muss schnell feststellen, dass der junge Mann eigentlich eine junge Frau ist. Joan hat sich verkleidet um einfacher zu den MacKays zu gelangen, denen sie einen Brief überbringen soll, als letzten Wunsch ihrer Mutter. Cam, der nun ihr Geheimnis kennt, fühlt sich zu ihr hingezogen und stiehlt ihr in einem unbedachten Moment einen Kuss. Schon bald können sie nicht mehr die Finger von einander lassen, doch die Reise muss irgendwann enden und was dann geschehen soll, darüber will keiner von ihnen nachdenken.

Meine Meinung
Bei diesem Buch handelt es sich im den zweiten Band aus der "Braut des Schotten"-Serie, das teilweise auch Informationen aus dem ersten Band aufgreift und weiter führt.
Der Roman selbst, lässt sich gut in zwei Teile aufspalten. Zum einen gibt es den ersten Teil, der die Reise von Cam und Joan darstellt. In dieser Zeit kommen sie sich näher und ergründen ihre Gefühle. Hier lernen sie einander auch besser kennen und teilen ihre Lebensgeschichten miteinander. Der zweite Teil der Geschichte findet auf dem Anwesen der Sinclairs statt. Hier gibt es nicht nur reichlich Gefühlschaos oder gezicke, es werden auch so manche Intrigen gesponnen, die gegen Joan laufen.

Campbell "Cam" Sinclair hat einige Jahre auf dem Schlachtfeld verbracht, weil er dem krankhaften Wunsch seiner Mutter ihn zu verheiraten entkommen wollte. Doch nicht nur dies hatte ihn von Daheim vertrieben, er hatte auch einen schmerzlichen Verlust erleiden müssen, der ihm Angst gemacht hat. Cam ist eigentlich eine treue Seele. Er ist jemand, dem es nicht wichtig ist, ob eine Frau alle Erwartungen erfüllen kann, die eine Gesellschaft an sie stellt. Wenn er jemanden liebt, dann richtig.

Joan Chartres ist bei ihrer Mutter aufgewachsen und hat von ihr die Heilkunst erlernt. Als diese starb, blieb ihr keine andere Wahl als zu gehen, da sie dort nichts mehr hatte. Ein Brief führt sie zu den MacKays und auf dem Weg dorthin lernt sie Cam kennen und der Krieger fasziniert sie. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen, da er aber eine höhere Stellung hat als sie, macht sie sich keine Hoffnungen. Jo ist eine taffe Frau, die durchaus allein in der Lage ist für sich zu sorgen. In der Gesellschaft von Damen fühlt sie sich wie ein Trampel und unwissend. Es gibt Momente, in denen sie fürchtet wegen dieser Mängel Cam zu verlieren, schließlich gehören sie zu seinem Leben.

Ich muss sagen, Sands hat hier nicht an erotischen Begegnungen gespart. Sie waren teilweise wild, teilweise sinnlich und wunderbar beschrieben. Diese Anziehungskraft zwischen Cam und Joan ist wahrlich knisternd und toll in Worte gefasst. Natürlich hat Cam aus so manch unanständige Gedanken, was ihm doch als Mann auszeichnet. Im übrigen liebe ich seine Beschreibung bzw seinen Ausdruck für Joans Gesangsübungen. Doch es sind nicht nur diese Begegnungen, die ihre Beziehungen ausmachen. Die Stunden der Zweisamkeit, die Gespräche und die Gesten, machen es zu einer Beziehungen, die Sorgen und der Wunsch einander nahe zu sein, tragen auch dazu bei.

Eigentliche Highland Kämpfe werden hier nicht ausgefochten, denn vielmehr geht es um Joans Kampf um Anerkennung. Sie muss sich durchboxen um zu beweisen, dass sie die richtige Frau ist um an Cams Seite zu stehen. Dabei gibt es Verschwörungen, versuchte Verführungen und so manche Attentate. Interessant dabei ist, das Sands es überaus geschickt macht. Sie lenkt die negativen Empfindungen gegen eine Person und lässt dabei alles andere in den Hintergrund treten. Es wird eine falsche Fährte ausgelegt, auf die man zu leicht reinfällt. Die Auflösung des Konflikts dagegen, ist überaus amüsant. Nach allem was geschehen war, war dies doch etwas lächerlich, wenn auch die Beweggründe irgendwie verständlich sind. Allerdings sind sie keine Entschuldigung für die Taten.

Fazit
Auch wenn die Highland Story ohne kämpfende Männer auskommt, hat sie doch eine abwechslungsreiche und so manches Mal komische Handlung zu bieten. Dabei wird natürlich auch so einiges an Gefühlen und an Erotik ausgefahren, was jeder Historical Leser von solchen Büchern eben zu erwarten hat. Durchaus gut und lesenswert geschrieben, aber eher etwas für die Liebhaber des Genres.