Rezension

intensiv

Notizen zu einer Hinrichtung -

Notizen zu einer Hinrichtung
von Danya Kukafka

Das Buch kann man nach dem Lesen nicht so schnell vergessen, sondern es arbeitet noch lange nach. Mich hat es inhaltlich überrascht und mit voller Wucht getroffen.

Interessant finde ich, dass die Autorin die einzelnen Sichtweisen schildert, jede Person bekommt ihren Raum und wird von ihr in den Mittelpunkt gestellt. Nicht wie ansonsten häufig der Mörder, vor allem Serienmörder, die gesamte Aufmerksamkeit der Medien und Gesellschaft abbekommt, so wird hier auch versucht das Leben der Opfer ins Zentrum zu stellen, sie als Menschen, die sie waren und die sie hätten werden können und wie sich das Leben ihrer Familien ohne sie verändert. Die Geschichte beginnt mit der harten, brutalen Kindheit von Ansel und seiner verzweifelten Mutter, die versucht, das Richtige zu unternehmen unter Berücksichtigung ihrer damaligen Situation und ihres Wissens. Spannend finde ich auch die Gedanken, die Ansel sich über seine Mitmenschen macht, vor allem auch über Frauen, die Theorien, die er aufstellt und wie er den Countdown bis zur Hinrichtung erlebt.

Interessant finde ich die Sichtweise der Autorin, dass sie versucht, nicht kategorisch in Gut und Böse einzuteilen, sondern in allen Menschen beide Seiten zum Vorschein bringt, mit mehr oder weniger starken Ausprägungen.

Das Buch ist düster, schwer und intensiv und wirkt noch lange nach dem Lesen nach.