Rezension

Im Jahr der Banane

Im Jahr des Affen - Que Du Luu

Im Jahr des Affen
von Que Du Luu

Bewertet mit 5 Sternen

Que Du Luu - Im Jahr des Affen - Koenigskinder-Verlag

Herford, NRW
Mini ist eine Banane: Außen gelb und innen weiß. Mini weiß gar nicht was Bao damit sagen will, doch als Onkel Wu es ihr erklärt, kommt sie ins Grübeln..
Minis Familie, das ist ihr Vater Thien und sie..und das Chinarestaurant.
Mini ist ein ganz normaler Teenager im discofähigem Alter, wo sie auch jeden Freitag mit ihren Freundinnen, Sarah und Micha abtanzt, die drei stehen füreinander ein und eigentlich kann nichts ihre gute Laune trüben..eigentlich..
Als Mini erfährt, dass Sarahs neuester Schwarm Bela, Sarah für zu pummelig hält, küsst sie ihn vor Sarahs Augen auf die Backe. Irgendwie geht der Schuss nach hinten los, denn Sarah merkt nicht, das sie nur vor erneutem Liebeskummer gerettet werden soll. Mini bleibt mit Bela allein zurück und findet ihn sogar ganz nett.
Daheim hilft sie ihrem Vater im Restaurant. Wenn sie beide zusammen abwaschen, ist das wie eine stille Kommunikation, ein Einverständnis zwischen den Welten.
Mini sieht aus, wie ihre Muttersprache, doch da sie in Deutschland aufgewachsen ist, spricht sie kein perfektes Chinesisch, doch ihr Vater versteht sie.
Mini mag lieber einen verregneten Sommertag, wenn es zu warm ist, bleibt der Laden leer und ihr Vater ist dann ein wenig traurig, ist es voll, dann dreht er richtig auf und ist glücklich.
Als ihr Vater nach Geschäftsschluss nicht nach Hause kommt, geht Mini ihn suchen und findet ihn zusammengebrochen auf dem Bürgersteig. In einer dramatischen Aktion hält Mini ein Auto an und fährt mit dem Vater direkt ins Krankenhaus, er überreicht ihr den Schlüssel zum Restaurant.
Zufälligerweise reist gerade Onkel Wu aus Australien an. Ob es Segen oder Fluch ist, weiß Mini noch nicht, denn der störrische Wu möchte am liebsten gleich zwei riesige Wächterlöwen vor die Tür stellen und überprüft die Energie des vorbeifließenden Wassers. Für Mini ist es eine Mischung aus Esotherik und Aberglaube, für Onkel Wu bedeutet es Tradition.

Ein ganz wunderbares Buch, aus dem man laufend zitieren könnte, das Innencover zieren chinesische Drachen, schlägt man es auf, weiß man, was mit "Banane" gemeint ist..
Spannende und fließende Poesie, nie war Energie so unterhaltsam, man schöpft Kraft, aus diesem Roman. Aber hauptsächlich ist es eine tolle Geschichte - Nebenwirkungen erwünscht!
Ein kleines Feuerwerk, bitte mehr davon!

"Als wir unser Restaurant betraten, war ich richtig froh, hier zu sein. Hier wunderte sich niemand über uns. Wir passten zu der Einrichtug."

"Ich dachte an die Filme, in denen kleine asiatische Männer immer lispelten und die letzten Trottel waren. Wenn so ein Film lief, griff mein Vater nach der Fernbedienung, schaltete um und sagte: Bruce Lee, hätte diesen Regisseur verhauen."