Rezension

Im Grunde spannend, hat aber kaum Handlung

Monday Club. Das erste Opfer - Krystyna Kuhn

Monday Club. Das erste Opfer
von Krystyna Kuhn

Bewertet mit 3 Sternen

Die Highschool-Schülerin Faye leidet seit Jahren unter Schlafstörungen, durch die sie teilweise halluziniert. Als sie ihre beste Freundin Amy nach deren Tod nochmals sieht und eine SMS von ihr bekommt, weiss sie nicht, ob sie sich das alles nur einbildet, oder ob Amy doch nicht so gestorben ist, wie dies der Öffentlichkeit mitgeteilt wurde.

 

Nachdem „Monday Club – Das erste Opfer“ im letzten Jahr in aller Munde war, habe ich mir das eBook gekauft, es aber dann doch einige Monate ungelesen liegen lassen. Nun, nach der Lektüre, fällt mir die Bewertung recht schwer. Einerseits fand ich das Buch sehr spannend, andererseits hat mir aber sehr viel gefehlt.

 

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Faye erzählt. Wie meistens führt diese Perspektive dazu, dass der Leser nur sehr wenig über die anderen Figuren erfährt, sondern ihr Bild durch Fayes Meinung über sie quasi „vorgeschrieben“ erhält. Zudem werden Fayes Gefühle und Meinung zu den einzelnen Personen so schwammig beschrieben, das mir völlig unklar blieb, warum sie mit den einen befreundet ist und mit den anderen nicht. Auch über Fay erfährt man nur, was absolut handlungsrelevant ist (oder meiner Vermutung nach in späteren Bänden sein wird). So bleiben die Charaktere eher blass, ohne nennenswerten Hintergrund.

 

Die Autorin Krystyna Kuhn schafft es, mit ihrem lockeren und leicht lesbaren Schreibstil eine sehr unheimliche Grundstimmung zu schaffen. Schon nach wenigen Seiten wusste ich nicht mehr, wem Faye (und damit auch ich als Leserin) vertrauen konnte und wer sie anlog, wer zu den „Guten“ und wer zu den „Bösen“ gehörte, und welche Aussagen nun die Wahrheit und welche blosse Behauptungen waren. Die Handlung selbst ist hingegen recht dürftig, auf den knapp 400 Seiten werden die Geschehnisse von lediglich wenigen Tagen geschildert. Der Titelgebende „Monday Club“ wird zwar erwähnt, aber worum es sich dabei genau handelt, wird wohl erst in den Folgebänden aufgeklärt. Das Ende ist sehr offen gestaltet, sodass der Leser die Reihe unbedingt weiterverfolgen muss, wenn er verstehen will, worum es eigentlich in der Reihe überhaupt geht. Ein solches Vorgehen mag ich eigentlich überhaupt nicht, aber da ich die Grundstimmung des Buches sehr spannend fand, werde ich die Reihe trotz ihrer Schwächen sicher weiterverfolgen. Ich hoffe, dass ich eine Gesamtbewertung der Reihe dann positiver verfassen kann, wenn ich einmal überblickt habe, worum sich die Handlung genau dreht. Eine Genre-Einteilung fällt mir hier sehr schwer. Das Buch hat gewisse Mystery-Aspekte, ebenso wie Aspekte eines Krimis oder Thrillers. In eine einzige Schublade lässt es sich aber nicht stecken.

 

Mein Fazit

Spannende Grundstimmung, aber kaum Handlung. Als Einzelband nicht geeignet, da kein wirkliches Ende besteht.