Rezension

Ich verstehe nicht, warum die Autorin daraus ein Buch gemacht hat

Die Schönheit des Himmels -

Die Schönheit des Himmels
von Sarah Biasini

Bewertet mit 2 Sternen

Sarah Biasini, die ihre berühmte Mutter, Romy Schneider, im Alter von 4 Jahren verloren hat, erwartet nun ihr erstes Kind. Dabei beschäftigt sie sich mit ihrer Rolle als Tochter und der als Mutter. Um ihrer Tochter etwas zu hinterlassen, fängt sie an, diese Gedanken für ihre Tochter aufzuschreiben.

Ich war sehr gespannt darauf, wie es ist, als Tochter eines Stars aufzuwachsen. Besonders neugierig war ich darauf, zu erfahren, was macht es mit dem Mädchen und später der Frau, wenn diese berühmt Mutter früh gestorben ist und die eigenen Erinnerungen kaum vorhanden sind. Doch schnell habe ich gemerkt, dass ich hierauf nur wenige Antworten erhalten werde. Oft muss ich eher zwischen den Zeilen lesen.

Sarah Biasini leidet darunter, dass alle Welt sie auf ihre Mutter anspricht. Jeder Mensch scheint eine ganz eigene Beziehung zu Romy Schneider zu haben und ihr diese mitteilen zu wollen. Nur sie, die Tochter, hat kaum Bezüge zur berühmten Mutter. Als Spätgebärende wird die Autorin schwanger und setzt sich daraufhin mit ihrer verstorbenen Mutter, ihrer Großmutter, die sie aufgezogen und geliebt hat wie eine Mutter und mit ihrer eigenen Rolle als Mutter auseinander. Das macht sie in Texten an ihre erst ungeborene und nun kleine Tochter. Diese Texte, die sich lesen wie Tagebucheinträge hat sie nun veröffentlicht. Doch warum tut sie dies, wenn sie doch gerade darunter leidet, dass sie in der Öffentlichkeit ständig auf ihre Mutter angesprochen wird? Warum tut sie dieses Schicksal auch ihrer Tochter an, indem sie die intimen Gedanken für ihre Tochter mit der ganzen Welt teilt? Das ist für mich vollkommen unverständlich. Was verspricht sie sich davon?

Doch genauso stelle ich mir die Frage, warum veröffentlicht ein Verlag diese Tagebucheinträge bzw. Briefe an die Tochter? Als Grund kann ich mir nur vorstellen, dass sich das Buch der Tochter einer berühmten Schauspielerin gut verkaufen lässt, egal, um was es geht. Auf dem Buchrücken gibt es auch sofort den Hinweis, dass Sarah Biasini die Tochter von Romy Schneider ist. Genau das hat ja auch mein Interesse an dem Buch geweckt. Ich wollte einfach wissen, wie es ist, im Schatten einer so bekannten Frau aufzuwachsen oder im Verlust dieser Berühmtheit groß zu werden.

Das Buch bietet tiefe Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt der Autorin. Diese sind meiner Ansicht nach für Verlage nur interessant, weil die Autorin eine berühmte Mutter hat. Von keinem Ottonormalbürger würden solche Schriften das Interesse eines Verlages erwecken. Für mich war das Buch leider kaum interessant, meine Erwartungen wurden nicht erfüllt, meine Neugierde nicht gestillt. Das Buch kann man nach meiner Ansicht getrost ungelesen in der Buchhandlung liegen lassen.