Rezension

Ich habe leider viel Kritik

Dark Sensation. Spiel mit dem Feuer -

Dark Sensation. Spiel mit dem Feuer
von Bärbel Muschiol

Bewertet mit 1.5 Sternen

Armenia ist stolz auf sich. Sie hat das begehrte Praktikum in einer der bekanntesten, wenn nicht der bekanntesten, New Yorker Anwaltskanzleien bekommen! Und das, obwohl ihr Vater bis heute die Juristerei als ihr kleines Hobby abtut. Armenia will sich einen Namen machen und die Beste werden. Dumm nur, dass sie ihren ersten Tag mit allerlei Peinlichkeiten zubringt, bei denen ein gewisser gläserner Aufzug und ihre Höhenangst eine Hauptrolle spielen und natürlich ihr Boss, vor dem sie sich total lächerlich macht. Oder etwa doch nicht? Kann es sein, dass wirklich zwischen ihnen die Funken fliegen?
Außerdem ist da auch noch der Fall, an dem Armenia arbeitet, ein Serienkiller, der reihenweise Frauen entführt und ermordet. Ein riskanter Plan soll nun zu seiner Ergreifung führen, bringt aber Armenia in Lebensgefahr.

Die Idee an sich fand ich nicht schlecht. Ich mochte Armenia und sie tat mir mit ihrer Höhenangst wirklich extrem leid. Andererseits ist es bewundernswert, dass sie sich trotzdem durchbeißt und so für ihren Job brennt. Das Knistern zwischen ihr und ihrem Boss Ethan ist echt heiß und auch süß, weil man merkt, dass das nicht einfach bloß eine Affäre ist. 

Was mich allerdings gestört hat, sind mehrere Punkte.

Zum einen: Warum ermittelt eine Anwaltskanzlei? Wenn die Polizei keine Ergebnisse liefert, sollte eigentlich das FBI hinzugezogen werden und ermitteln, aber keine Anwaltskanzlei, das hab ich noch nie gehört, gelesen oder gesehen.

Zum anderen: Viele der einvernehmlichen Spicy-Szenen zwischen Armenia und Ethan werden abgebrochen. Sie sind mittendrin, probieren vielleicht gerade etwas aus, oder sind kurz davor und plötzlich ist es der nächste Morgen. Als es aber um nicht einvernehmliche Praktiken geht, wird nicht ausgeblendet, da erlebt man alles mit. Das fand ich schade. Ich hätte mir gewünscht, dass man die einvernehmlichen Szenen ebenso erlebt. Dadurch wird nämlich die Tiefe des Vertrauens zwischen den Protagonisten deutlich.

Zum dritten: Logikfehler. Ein paar Sachen ergaben für mich leider keinen Sinn. Manches wirkte, als sei es nur des Effekts wegen so passiert und nicht anders. Leider ergab das logisch betrachtet, aber keinen Sinn.

Was mich abgesehen davon extrem, wirklich richtig, richtig extrem doll gestört hat, waren die groben Fehler im Buch. Da geht es zum Beispiel einer Frau extrem schlecht, weil sie "hydriert" ist, statt "dehydriert". Oder die Sadisten sind plötzlich "Masochisten". Es gibt noch mehr Beispiele und dabei rede ich nicht von Rechtschreibfehlern oder Tippfehlern, von denen es auch einige gibt. Dadurch wirkt das Buch lieblos, als hätte sich niemand die Mühe gemacht, es zu überprüfen, bevor man Geld dafür verlangt.

Fazit: Die Story an sich ist interessant und ohne die Logikfehler und die vielen krassen Schnitzer ("hydriert" statt "dehydriert", oder die Sadisten, die plötzlich "Masochisten" sind), hätte es wirklich gut sein können. Vieles, was dem Buch Tiefe verliehen hätte, wurde einfach abgebrochen und ausgeblendet, was ich echt schade fand. 
Das Buch hatte echt Potenzial, aber es wurde nicht genutzt. Von mir bekommt es ganz knappe 1,5 Sterne.