Rezension

hmmm naja

Vollkommen - Patricia Rabs

Vollkommen
von Patricia Rabs

nhalt 
Teresa lebt mit ihrer Familie in "der Mitte", wo die wohlhabenderen Menschen der Stadt wohnen. Trotzdem können sie sich kaum etwas leisten, da Teresas Blut für die Blutspenden - mit denen die Menschen dort viel Geld verdienen können - wertlos ist. Dadurch fühlt auch sie sich wertlos. 
Sie hat ihrer Mutter versprochen niemals wieder in die Nähe eines Labors zu gehen, wo die Spender ihr Blut lassen. Doch Lucas, der mit Teresa befreundet ist, bittet sie zu seiner allerersten Spende mitzugehen und sie tut es. 
Dadurch wird sich ihr Leben innerhalb weniger Stunden um 180° wenden.

Meinung 
Es wird in einfachen Sätzen im Präteritum erzählt, alles aus der Ich-Perspektive. Der Text ist leicht verständlich und nicht zu anspruchsvoll, sodass das Buch Jedermann ohne Probleme lesen kann. 
Die Idee an sich finde ich wirklich gut. Es wird wieder die typische Welt einer Dystopie erschaffen, indem ein wohlhabender Staat bzw. Menschen die Armen ausnutzen. Irgendetwas führt dann dazu, dass dies angefochten wird vom Protagonisten. Obwohl das Konzept alt ist, gefällt mir die Sache mit dem Blutspenden ganz gut. Da wird man neugierig, ob das nicht in der realen Welt irgendwann auch mal möglich sein würde. Zu viel möchte ich aber jetzt nicht verraten. 
Nachdem ich das erste Drittel des eBooks unheimlich spannend fand und ich richtig mitgefiebert habe, habe ich im zweiten Drittel einen drastischen Einbruch der Spannung erlebt. Man wird nämlich sehr lange in einem Zustand des Unwissens gelassen - zu lange. Das liegt daran, dass die Protagonistin sehr passiv ist. Sie fragt nicht nach, sie handelt nicht von sich aus, sie macht nur, was andere ihr sagen. Wenn einer gesagt hätte "Spring von dieser Brücke", hätte sie es wohl ohne mit der Wimper zu zucken getan. Manchmal wollte ich sie einfach schütteln und ihr sagen, dass sie mal fragen soll, was denn überhaupt los ist. 
Im letzten Drittel hat sich das aber wieder etwas gebessert, weil endlich mehr erklärt wird und der Leser nun nicht mehr komplett in der Luft hängt. Obschon Teresa weiterhin passiv bleibt. Das finde ich wirklich schade. Da hätte ich mir mehr gewünscht. 
Außerdem fand ich, dass man viel zu wenig über die Charaktere erfahren hat. Die ganze Zeit über konnte ich keinen dieser richtig einordnen. Bis auf einen Charakter (Carter) waren mir bis zum Schluss alle fremd. Vielleicht empfand ich deswegen die Handlungen der Nebencharaktere auch so chaotisch, ebenso die Dialoge, die ich teilweise nicht verstand. 
Trotz allem habe ich mich gut unterhalten gefühlt und möchte auf jeden Fall mehr lesen.