Rezension

hmmm...

Bleib bei mir, Sam -

Bleib bei mir, Sam
von Dustin Thao

»Ich vergesse immer wieder, dass er ja für den Rest der Welt tot ist.«

Dustin Thaos Schreibstil in “Bleib bei mir, Sam” ist einfühlsam und aufgrund des Young Adult Genres gut zu lesen. Die Rückblenden und das allgemeine springen in den Kapiteln samt "kursiv" hat mir gut gefallen. Ich hatte keine Schwierigkeiten mich zurecht zu finden.

Julie, die Hauptfigur ist in ihrer Trauer um Sam, ihren Freund, gefangen und ihre Trauer, ihre Sehnsucht und ihre Verzweiflung sind greifbar. Sam, obwohl bereits verstorben, wird durch die Dialoge mit Julie und der Rückblenden lebendig. Bis auf Oliver und Mika sind für mich die anderen Charaktere leider sehr blass. Ich weiß nicht, ob es die Menge der Nebencharaktere war, aber da habe ich keine Verbindung gespürt.

Die Atmosphäre in “Bleib bei mir, Sam” ist melancholisch und arbeitet ganz bewusst damit. Thao schafft es, die Trauer und den Verlust wirklich spürbar zu machen.

Dieses Buch hat es geschafft, dass ich mehrmals an ganz unterschiedlichen Stellen geweint habe und es wirklich emotional berührend fand, obwohl ich ja wusste, was mich erwartet.
Leider konnte mich aber die Handlung nicht vollständig überzeugen.
Ich war nicht bereit mich auf die Handygeschichte einzulassen, es passierte auch nicht soooo viel und ich hätte mir eine noch tiefere Auseinandersetzung mit der Trauerbewältigung gewünscht, denn Julie hat nicht immer die richtige Entscheidung getroffen.
Ich bin mir sicher, dass da bei keinem die Augen trocken bleiben und ich fand es schade, dass mich die Handlung selbst nicht noch mehr abholen konnte.