Rezension

Historie gekoppelt mit Fantasy

In den Weiten der Highlands -

In den Weiten der Highlands
von Lena Detlefsson

Bewertet mit 3.5 Sternen

„...Sie wussten, dass sie beide keine Kinder mehr waren und dass sie trotzdem nie mehr voneinander lassen wollten. Sie hatten ihre Herzen dem jeweils anderen verschrieben...“

 

Das Buch enthält drei Erzählungen. Obiges Zitat stammt aus der ersten Geschichte.

Eleonore, die Tochter von Ian McLarens, und Elroy Dougal träumen von einem gemeinsamen Leben. Doch Ian hat andere Pläne mit seiner Tochter. Sie soll Steven McGregor heiraten. Ian hofft, dass damit der Nachbarschaftsstreit aus der Welt ist. Eleonore weigert sich und Rupert McGregor hatte mit der geplanten Hochzeit ganz eigene Pläne.

Die Geschichte lässt sich gut lesen. Ich erhalte einen detaillierten Einblick in die historischen Gegebenheiten. Der Spannungsbogen ist hoch.

 

„..Der Herr bürdet unserem Königshaus eine große Prüfung auf. Eine schwere und seltsame Krankheit hat den König befallen...“

 

Diese Worte fallen im Gottesdienst zu Beginn der zweiten Geschichte. Ian und seine Frau machen sich Sorgen, denn ihre älteste Tochter ist mit dem Thronfolger verheiratet. Auf den Weg zu ihr finden sie im Wald eine Frau mit einem kranken Kind. Ian lässt sie in sein Haus bringen, weil dort dem Kind geholfen werden kann.

Diese Geschichte hat mir am besten gefallen. Während der Reise gibt es stimmungsvolle und mit passenden Metaphern versetzte Landschaftsbeschreibungen.

 

„...Das Land erhob sich waldig und kühl zu den Bergen hinauf, die den Himmel zu küssen schienen, um danach in sanften Senken wieder zu den Menschen zurückzukehren...“

 

Sehr gut finde ich, wie geschickt Ian mit dem Jungen umgeht. Er nimmt sich Zeit für ihn und erklärt ihm den Sternenhimmel.

Ian ahnt nicht, dass sein eigenes Leben in Gefahr ist, als er die Frau zurück zu ihrem Zielort begleitet. Dadurch allerdings erhalte ich einen Einblick in die Gerichtsbarkeit der damaligen Zeit.

 

„...Er hasst euch aus tiefster Seele. Niemals wird er Frieden mit einem von euch schließen, und niemals wird er sich mit dir […] verbrüdern, indem er mich dir zur Frau gibt...“

 

Moira McLeod liebt den Engländer Thomas Geoffrey. Sie sieht nur eine Chance: eine gemeinsame Flucht. Doch wovon sollen sie leben? Geoffreys Land liegt genau an der Grenze zu Schottland. Momentan ist er bei Ian, weil der einen Streit zwischen ihm und Ruaidhri McLeod klären soll. Obwohl Thomas im Recht ist, ist er kompromissbereit ganz im Gegensatz zu McLeod. Als sich Moira und Thomas heimlich in einem Spukhaus treffen, eskaliert die Situation. Hier waren mir aber eindeutig zu viele Fantasyelemente eingewoben. Während in den anderen beiden Geschichten behutsam mit dem Genre umgegangen wurde, spielt es in dieser die entscheidende Rolle. Weniger wäre eindeutig mehr gewesen. Dadurch hat die Geschichte nicht ganz meinen Geschmack getroffen.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen.