Rezension

Hin- und hergerissen da ein bisschen viel passiert ist

Erwacht - Jessica Shirvington

Erwacht
von Jessica Shirvington

Bewertet mit 3.5 Sternen

Irgendwie gefiel mir das Mädel auf dem Cover, besser gesagt: ihr Lippenstift. Das es um Engel geht erkennt man gleich, aber ich frage mich immer noch was das tatoo am Oberarm mit der Hauptprota zu tun hat. Diese Geschichte bereitet mir Kopfzerbrechen. Noch nie war ich so hin- und hergerissen. Es passiert so viel, dass es schwierig ist, alle Ereignisse wieder abzurufen.

Violet ist ein Mädchen, in dass ich mich nicht immer hineinversetzen konnte. Ihre Beziehung zu Lincoln finde ich schwierig. Sie ist seit zwei Jahren verliebt und verbringt mit ihm viel Zeit, lehnt sich sogar an ihn an, aber findet nicht die Gelegenheit ihm ihre Gefühle zu gestehen. Das ist leider eine Tatsache, die ich nicht nachvollziehen konnte. Der Anfang ist ein bisschen lang, was ich eigentlich mag, aber im Nachhinein hätte man da kürzen können. Die Ereignisse um Violets Geburtstag, an dem ihre engelhafte Seite erwacht kommen etwas zu schnell aufeinander. Lincoln und Griffin, der Anführer der Grigori, erklären ihr viel auf ein Mal und ich konnte als Leser nicht immer folgen. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass am Anfang mächtig überarbeitet wurde und hier und da etwas fehlte.

Lincoln, der Violets große heimliche Liebe ist, verschwindet nach ihrem Geburtstag viel zu plötzlich und dann muss man sich als Leser erst wieder an Phönix gewöhnen. Irgendwie mag ich Phoenix, denn er ist viel präsenter als Lincoln. Lincoln wirkt fasst wie eine Nebenfigur, so selten taucht er auf. Die Beziehung zwischen Violet und Phoenix konnte ich auch nicht ganz nachvollziehen.

SPOILER Phoenix blendet sie, aber selbst als sie ihr erstes Mal mit ihm verbringt, ist ihr bewusst, dass sie an Lincoln denkt. Da frage ich mich als Leser: Warum gibt sie sich ihm hin? SPOILER

Was ich absolut gut fand, obwohl es das Ganze in die Länge gezogen hat, waren die Zeiten in denen Violet sich Zeit genommen hatt. Ich finde es total realistisch, dass sie Lincoln erst mal nicht wiedersehen wollte, trozdem hätte er nicht ganz von der Bildfläche verschwinden sollen. Dass sie Phoenix vertraut, obwohl sie weiß, das er sie manipulieren kann, verstehe ich allerdings nicht.

Violet muss sich mit viel zu vielen Geheimnissen durchschlagen: die Grigori-Sache, das mysteriöse Kistchen ihrer Mutter, Phoenix und dann die Sache mit ihren Superfähigkeiten, die sie zu einer besonderen Grigori machen. Mir ist immer noch nicht alles klar und es bleiben viel zu viele Fragen offen, obwohl ich das Gefühl habe, dass versucht wurde, sie zu klären.

Erwacht ist der Anfang einer Reihe mit mehr als drei Teilen. Wenn ich darüber nachdenke, habe ich jetzt schon einen faden Beigeschmack, weil ich diese X-Mehrteiler Dinger nicht unbedingt mag. Aber wenn ich einmal eine Reihe anfange. lese ich sie auch weiter, denn der Autor hat sich ja sicherlich ein Gesamtkonzept gemacht.

Puh, hört sich alles nicht so dolle an, aber ich finde Erwacht gar nicht so doof. Da ich mit meinem Bewertungsystem keine halben Sterne vergeben kann, habe ich mich für vier entschieden, obwohl vier+ vergeben würde.

Auch wenn die Nebenfiguren die üblichen Stereotypen sind, hat sich die Autorin doch Mühe gegeben Violets Entwicklung darzustellen. Die Grundidee finde ich gut. Die Umsetzung hat Schwächen und sicher hätte man einen Zweiteiler aus dem Roman machen können. Ich bin dennoch gespannt, was mit der Geschichte passiert. Ob in den nächsten Teilen auch so viele Informationen kommen, oder ob sich mal Zeit genommen wird, eine Sache richtig zu erklären.

Eins hat Jessica Shirvington jedoch geschafft: Ich denke immer noch über die Geschichte nach und versuche alle Ereignisse zu fassen. Das ist vielleicht nicht ganz positiv, erzielt jedoch den Effekt, dass ich den Roman nicht so schnell vergesse.

Kommentare

Favola kommentierte am 16. September 2013 um 01:28

Ich habe jetzt deine Rezension noch nicht durchgelesen, da das Buch auch noch auf mich wartet .... eine Kollegin hat mir von der Reihe so vorgeschwärmt, sonst hört man davon ja nicht viel ...

lg

Aisling kommentierte am 16. September 2013 um 01:41

Das Buch ist schon so ewig her. Eigentlich wollte ich weiterlesen, aber es ist eine Reihe mit mehr als drei Teilen und da nehme ich momentan Abstand. Ich will erst andere beenden. Aber es ist mir im Kopf geblieben, nicht unbedingt die Story, aber es ist noch irgendwas davon da. Ich glaube ich fand Phönix so interessant.