Rezension

Herzog Ulrich und sein Handeln

Der Getreue des Herzogs - Johanna von Wild

Der Getreue des Herzogs
von Johanna von Wild

Bewertet mit 5 Sternen

Endlich ist es soweit! Der neue Roman der Erfolgsautorin Johanna von Wild ist da.

Ich liebe historische Romane. Und besonders gut gefallen mir Romane, deren Handlung in Deutschland stattfindet. So fühle ich mich den Örtlichkeiten näher und über so manch kleine Stadt erfährt man die Ursprünge. Regionale Geschichte, sozusagen.

 

Auch im vorliegenden Roman bleiben wir in Deutschland,  und zwar in und um Stuttgart. Aber beginnen wir von vorn.

 

Das Cover wirkt anfangs etwas blass, passt aber hervorragend zum Genre und wirkt auch zur Geschichte recht stimmig. Dennoch fehlt mir der entscheidende Farbklecks, um das Buch zu Eyecatcher werden zu lassen.

 

Nach einigen, sehr interessanten, Zitaten befindet sich das Personenverzeichnis mit den wichtigsten Personen und Kennzeichnung belegter historischer Persönlichkeiten.

 

Wer nun denkt, dass dieser Roman so langsam und gemächlich beginnt, wird schnell eines besseren belehrt. Der Leser wird direkt mit den beiden Hauptprotagonisten konfrontiert. Ulrich, anfangs noch ein verzogener Bengel, reift schnell heran und entpuppt sich als großer Verschwender. Während im Land die Bauern hungern müssen, erhebt er immer mehr Steuern, um seinem Luxus weiterhin zu fröhnen. Klar, dass dieses Verhalten von der Bevölkerung nicht gerne gesehen wird und schnell auch Pläne geschmiedet werden, wie dem König von Württemberg Einhalt geboten werden kann. 

 

Da wäre aber auch noch Johannes. Er ist seit Kindertagen ein Freund Ulrichs und auch sein Vertrauter. Allerdings gefällt Johannes Ulrichs Art immer weniger und auch er fast einen Entschluss.

 

Man sollte nicht denken, dass es in diesem Roman nur um Machtbesessenheit, Geltungsdrang, Neid und Missgunst geht, denn auch die Liebe spielt eine grosse Rolle. Sind es doch oft die Frauen, die die tatsächlichen Strippen ziehen. Zu damaliger Zeit war es nicht üblich, dass die Frauen Politik machten oder sogar den Ton angaben. Somit blieb den Frauen nur der Weg über das männliche Geschlecht. Teilweise auch im wahrsten Sinne des Wortes. 

 

Der Roman unterhält nicht nur, sondern zeigt sich äußerst lehrreich, so dass ich ihn ruhigen Gewissens weiter empfehlen kann und mich schon auf das nächste Werk der Autorin freue.