Rezension

Herrlich ...

Und Gott sprach: Wir müssen reden! - Hans Rath

Und Gott sprach: Wir müssen reden!
von Hans Rath

Bewertet mit 4 Sternen

Jakob wird von seiner Ex-Frau aus den Schlaf gerissen, denn diese hat beschlossen jetzt mit einen Psychotherapeuten über ihre neuen Eheprobleme zu reden. Wirklich Lust hat Jakob ja nicht dazu und das Gespräch verläuft auch nicht wirklich so gut, denn es zeigt ihn wieder wo er im Leben steht. Er ist pleite und beruflich läuft es auch nicht gut, so ohne Patienten ist ein Psychotherapeut überflüssig. Aber das ist noch nicht alles an dem Abend, denn der neue Ehemann taucht auch noch auf und Jakob landet im Krankenwagen mit angebrochener Nase. Im Krankenhaus lernt er Abel Baumann kennen, der ein Clownskostüm trägt und er wird Jakobs neuer Patient, weil er glaubt er wäre Gott. Für Jakob beginnt ein Abenteuer. Nicht nur das er Abel nicht glaubt und ihn um einen Beweis bittet, auch in seiner Familie geht es drunter und drüber. Also stellt sich hier noch die Frage wer wem hilft Jakob Abel, oder Abel Jakob?
Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, da ich die Glaubensfrage in unserer heutigen schnelllebigen Zeit sehr interessant finde. Wo ist denn Gott? Und was bringt uns der Glaube? Und natürlich die wichtigste Frage: Was bedeutet zu leben? Sehr schön fand ich die Vorstellung von einem Gott der nicht immer alles richtig macht und auch so seine Selbstzweifel hat, der sich fragt, warum mach ich das alles eigentlich? Das bringt Hans Rath wunderbar rüber und mir haben die anfänglichen Gespräche super gut gefallen, überhaupt die Idee von Abel Baumann fand ich sehr überraschend und hat mich persönlich sehr überzeugt. Dann kommt natürlich auch noch Jakob, der mit sein Leben gerade am Tiefpunkt steht. Seine geschiedene Frau hat ihn belogen, seine Mutter liebt ihren jüngsten Sohn mehr, genau dieser macht alles richtig im Leben und er steht außerdem immer im Schatten seines Vaters, den Psychotherapeuten schlecht hin. Der typische sympathische Loser eben, aber gerade deswegen kommt er so liebenswert rüber und das was er durchmachen muss nimmt er mit viel Humor und Gelassenheit. Zwei Persönlichkeiten die einen durch ihre Gespräche zum nachdenken anregen und immer wieder stellt man sich die Frage: Wer hilft eigentlich wem? Toll fand ich auch das die Geschichte zur Weihnachtszeit spielt. Da geht einen ja eh viel selbst durch den Kopf und man denkt ganz gern über sein eigenes Leben nach. Gut gefallen hat mir der humoristische Schreibstil und die Geschichte, denn damit hatte ich so nicht gerechnet. Das einzige was ich nicht so gelungen fand war das Ende, das liess in meinen Augen ein wenig nach und ich glaube ein anderes hätte mir besser gefallen. Natürlich sollte man sich hier auch im klaren darüber sein, das es ein leichter Roman mit einer spritzigen Geschichte ist und nicht mit Ernsthaftigkeit und Glaubensfragen rüber kommt. Hier wird man unterhalten und versucht darzustellen, wie Gott sich in unseren Leben zurecht finden muss und wir ihn mehr in unseren Leben lassen müssten.