Rezension

Hatte mir mehr davon erhofft

Wer schön sein will, muss sterben - Michele Jaffe

Wer schön sein will, muss sterben
von Michele Jaffe

Inhalt

Jane ist beliebt. Sogar eines der drei beliebtesten Mädchen an ihrer Schule. Zumindest denkt sie das - bis sie eines nachts im Krankenhaus aufwacht, halb tot. Sie wurde nach einer Party überfahren und in einen Rosenbusch geschleudert. Ihre Mutter glaubt, es waren Diebe, die sie auf ihrer Flucht erwischt haben. Jane ist anderer Meinung. Wieso sollten zwei Brüder, die sie nicht kennt, "Du bist so gut wie tot, Jane Freeman" zu ihr sagen? Oder hat sie das nur geträumt?

Vollgepumpt mit Schmerzmitteln weiß sie nicht mehr, was real ist und was nicht. Nur nach und nach enthüllen ihre Freunde, was auf der Party passiert ist. Nur langsam kommen ihre Erinnerungen zurück und sie weiß: sie ist in Gefahr!

Jane bekommt mysterioese Anrufe des Killers, Drohungen auf ihrem Spiegel und ist wehrlos. Gelähmt und ohne ihre Erinnerungen mit niemandem, der ihr glaubt. Niemandem ausser dem Pfleger Pete. Kann sie ihm vertrauen? Oder ist er Teil der Verschwörung? Kann sie den Killer enttarnen bevor er sie findet und sein Werk zu Ende bringt?

Meine Meinung

Wer schön sein will muss sterben ist ein Psychothriller über ein Mädchen, das mehr Feinde hat als sie ahnt. Sie hält sich für beliebt und muss feststellen, dass nichts von dem, was sie für sicher gehalten hat, wahr ist. Nichts ist, wie es scheint und ihre heile Welt stürzt wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Doch daran sind nicht nur die anderen Schuld.

Jane ist eine interessante Persönlichkeit. Sie hat viele dunkle Ecken. Sie ist keine der typischen Schönheiten, die von Anfang an beliebt war. Sie hat dafür gearbeitet. Sie hat gelogen, sich verändert, ihre beste Freundin verloren und ein schreckliches Geheimnis für sich behalten. Die anderen Figuren dagegen sind sehr klischeehaft. Sie sind die typischen beliebten Mädchen, Pete ist der coole Außenseiter, David ist der Frauenschwarm, Scott ist der Sonderling.

Der Plot gefällt mir. Die vielen Rückblenden zwischen den Szenen enthüllen immer mehr Fakten aus Janes Leben und vor allem aus der Nacht der Party. Die Unterbrechungen arbeiten nicht wirklich mit Cliffhangern, sind aber trotzdem spannend zu lesen. Die einzige Kritik habe ich eigentlich an der Auflösung. Ich mag es nicht, wenn der Killer jemand ist, der sich plötzlich als Psychopath entpuppt und man davon vorher absolut nichts merkt. Am Ende hat Jane dem Leser gegenüber plötzlich einen Wissensvorsprung und weiß wer es ist und sie behauptet da, es schon eine ganze Weile zu wissen. Da fühlt man sich als Leser verraten. Man erlebt alles mit ihr. Jedes Gespräch, jede Rückblende, jede Vermutung von ihr. Und 10 Seiten vor Ende behauptet sie, es fast die ganze Zeit über gehofft zu haben. Das ist das eine. Das andere ist, das man als Leser keine Chance hat, mitzuraten, weil der Täter am Ende als Psychopath hingestellt wird und sich ganz anders verhält als vorher. Das ist immer eine einfache Lösung. Der Autor kann bis zum Ende warten, wen er nun als Killer nimmt, weil er sich alles irgendwie zurecht biegen kann. Die Motivation des Killers ist nicht stark genug und nimmt etwas vom Thrill.

3 von 5 Punkten

Cover 1/2 Punkt, Idee 1/2 Punkt, Plot 1 Punkt, Figuren 1/2 Punkt, Sprache 1/2 Punkt

~*~ FJB ~*~ 445 Seiten ~*~ ISBN: 9783841421203 ~*~ Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag ~*~ 16,95€ ~*~