Hat alles was ein toller Chicklit-Roman braucht
Karo ist glücklich und stolz, als sie endlich ihre Urkunde in den Händen hält, sie hat den Bachelor in Wirtschaftswissenschaft als eine der Besten bestanden und bereits einen Job in der Tasche. Weg aus dem Ruhrgebiet in den hohen Norden soll es gehen. Ihre beste Freundin Saskia lebt schon länger dort und zufällig ist ein Zimmer in ihrer WG frei geworden - keine Frage, Karo freut sich darauf in der Fremde vereint mit Saskia zu sein. Doch als sie ihren ersten Tag als Trainee bei einem Unternehmensberater angehen will erlebt sie eine böse Überraschung, ihr eigentlich zukünftiger Chef ist wegen Steuerhinterziehung angeklagt und seine Firma wird von Fahndern auf den Kopf gestellt.
Nach dem ersten Schock schickt Karo gleich neue Bewerbungen los, denn aufgeben und zurück nach Bochum gehen kommt nicht in Frage. Als die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bei einem großen Hamburger Fußballverein kommt, geht Karo davon aus, einen Posten im Management ergattern zu können, doch zu ihrem großen Entsetzen soll sie die Babysitterin für einen der Top-Spieler sein, der allerdings momentan wenig von Disziplin und Anstand hält. Da ihr allerdings ein gutes Gehalt winkt und sie auf das Geld dringend angewiesen ist um in Hamburg bleiben zu können, nimmt sie den Job an, der ihr bald den letzten Nerv rauben soll. Nationalspieler Patrick Weidinger, kurz Weidi genannt, läßt Karo schnell spüren, dass er so keinen Bock darauf hat von ihr chauffiert und kontrolliert zu werden und auch die Handlangerarbeiten in der Geschäftsstelle, die Karo absolvieren muss während Weidi trainiert, entsprechen nicht grade ihren Vorstellungen von dem, was sie mit ihrem Bachelor-Abschluss machen wollte.
Doch nach den ersten schwierigen Wochen gibt es Annäherungen zwischen Karo und Weidi, ihm imponiert, dass Karo ihm die Stirn bietet und ihn nicht, wie die meisten anderen Frauen anhimmelt und auch Karo merkt, dass hinter dem machohaften Gehabe eine sensible Seite steckt. Nicht mehr lange und die ersten Schmetterlinge fliegen Loopings in Karos Bauch, doch Karo ist skeptisch, was soll eine bodenständige Frau aus dem Ruhrgebiet mit einem prominenten Nationalfussballspieler? Kann das gut gehen?
Fazit: Dieses Buch hat alles, was ich von einem witzigen Frauen-Liebesroman erwarte: einen flüssigen und sehr lockeren Schreibstil, sympathische, liebenswerte und interessante Protagonisten, Witz und Romantik und eine Geschichte die mich nicht losgelassen hat, bis ich sie komplett inhaliert hatte. "Wenn Schmetterlinge Loopings fliegen" passt perfekt in den Sommer, es versprüht Leichtigkeit und Romantik, ich habe mit viel Spaß und einigen Schmunzlern dem Hin und Her zwischen Karo und Weidi beigewohnt, aber auch Karos typische Ruhrpottfamilie hat mich amüsiert. Die Beziehung zu ihrer Schwester Melli ist sehr angespannt und von vielen Sticheleien geprägt, dann ist da ihre Omma, zu der Karo ein liebevolles Verhältnis hat und ihre Eltern, die zu Besuch aus Bochum in Hamburg so völlig deplaziert in der VIP-Loge des Hamburger Fussballvereins wirken und für viele Lacher meinerseits gesorgt haben.
Mein erstes Buch von der Autorin Petra Hülsmann bleibt definitiv nicht mein einziges, der Vorgänger "Hummeln im Herzen" liegt bereit und macht sich schon sehr dekorativ in meinem Buchregal. Wer Chicklit-Romane mag, der wird "Wenn Schmetterlinge Loopings fliegen" lieben. Für mich ist es eines meiner Sommer-Highlights in diesem Jahr und ich möchte es gerne allen Leserinnen dieses Genrés an's Herz legen!
Die Aufmachung des Buches ist einfach nur hübsch und liebenswert, hat aber auch Tücken. Der Umriss des Schmetterlings ist ausgestanzt und leider sehr anfällig für Anstubser und kleine Knicke. Ich bin eine pingelige Leserin und passe sehr auf, trotzdem konnte ich nicht verhindern, dass die Kanten etwas unschön geworden sind. Aber das ist nur ein kleines Manko, denn der süße und flauschige Schmetterling flattert unbeschadet weiter über das frisch-grüne Cover. ;o) Auf Innenseite des Einbandes am Ende befindet sich eine Anleitung zum Nachhäkeln des Schmetterlings, was ich natürlich gleich versuchen musste, schließlich häkel ich gerne und hab mir bis dahin eingebildet, es einigermaßen zu können. Leider bin ich mit der Anleitung nicht ganz so gut klar gekommen, weshalb mein Flattermann etwas merkwürdig, aber vielleicht grade deshalb liebenswert aussieht.