Guter Roman, der dem Marketing zum Opfer gefallen ist.
Bewertet mit 4 Sternen
Es trifft die drei Freundinnen Susanne, Maggan und Rebecka wie ein Schlag, als sie von dem Tod ihrer Freundin erfahren. Sonja war schwer herzkrank und hat ihr Leben so geführt, wie sie es wollte, ohne ihren Freundinnen von ihrer Krankheit zu erzählen. Mit der Verlesung ihres Testaments wollen die Freundinnen von der Vertrauten Abschied nehmen, doch jetzt fängt ihr Leben erst wieder von vorne an.
„Wie ihr wisst, liebe ich es, mich in euer Leben einzumischen.“
Die Worte aus Sonjas letztem Willen sind eindeutig und jede ihrer Freundinnen bekommt eine Aufgabe, die ihr nach einem Jahr ein äußerst großzügiges Erbe erhalten lässt. Die Forderungen von Sonja sind ungewöhnlich und extravagant. So verlangt sie nicht nur individuelle Gewichtsveränderungen, sondern auch das jede ihrer Freundinnen ihr Leben auf den Kopf stellt, um das wahre Glück zu finden. Maggan, Susanne und Rebecka sehen ihren jeweiligen Herausforderungen mutig entgegen und ganz unverhofft, erhält jede von ihnen zusätzlich die Chance auf einen Neuanfang in der Liebe. Ob auf Mallorca, in London oder Paris, Sonja hat alles vorbereitet und nicht nur einmal ihre Hand im Spiel, wenn die Freundinnen den Männern ihres Lebens begegnen.
Asa Hellberg hat mit „Sommerfreundinnen“ eine Liebeserklärung an die Freundschaft unter Frauen geschaffen. Wie im Märchen bekommen die drei Freundinnen die Chance, ihr Leben mit Mitte fünfzig noch einmal neu zu beginnen. Dabei muss jede von ihnen aber noch die eigenen Dämonen überwinden. Mit Witz und Charme gelingt es der Autorin die Charaktere zu gestalten, so dass sie einem schon bald ans Herz wachsen. Der Roman bietet eine sommerlich leichte Lektüre mit Herz.
Mir hat der Roman gut gefallen. Die Geschichte war gut und schnell zu lesen. Manchmal ging mir das Jahr zu schnell voran und die Sprünge zwischen den Erzählebenen der drei Freundinnen passierten oft zu rasant, um der Geschichte zu folgen. Dennoch ist der Roman gelungen und die Vorstellung ohne Geldsorgen ein neues Leben beginnen zu können ist absolut reizvoll.
Weniger gefällt mir die Vermarktungsstrategie des Verlags, der den Titel als Sommer-/ Urlaubslektüre auf den Markt bringt. Der Einband, der aus einer IKEA-Werbung stammen könnte, zielt auf die sommerlich romantische Atmosphäre von Skandinavien und weniger auf den Inhalt des Romans. Ebenso scheint auch der Titel „Sommerfreundinnen“ willkürlich gewählt und die Jahreszeit als Alleinstellungsmerkmal des Romans zu verstärken. Zum Abschluss findet sich dann noch auf der hinteren Einbandinnenseite eine Werbeanzeige vom Ferienhausanbieter TUI. Meiner Meinung nach ist das zu viel des Guten.