Rezension

Guter Auftakt einer Trilogie

Die Normannin - Patricia Bracewell

Die Normannin
von Patricia Bracewell

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext
Im Jahre des Herrn 1001 beginnt für die junge Emma ein neues Leben. Ihr Bruder, Herzog der Normandie, gibt sie dem englischen Herrscher zur Frau. Es geht um Macht und Politik, um Emma geht es nicht. Und König Æethelred scheint auch alles andere als in Liebe zu seinem neuen Weib entbrannt. Emma wird schnell bewusst, dass sie nicht nur Königin ist, sondern mehr noch eine Gefangene, Geisel in einem bösen Spiel. Doch so zart die junge Frau wirkt, so unbeugsam kämpft sie um ihren Weg zur Macht und für ihren Sohn.
Doch dann befällt Unglück das Land: Sven Gabelbart, König der Dänen, überzieht mit seinen Wikingerhorden die englischen Reiche mit Brand, Raub und Mord. Und wieder ist Emmas Schicksal offen …

Die Autorin
Patricia Bracewell stammt aus Kalifornien. Dort lehrte sie Literatur und Komposition, bevor sie zu schreiben begann. «Die Königin» ist nach «Die Normannin» der zweite Teil ihrer Trilogie um die englische Königin Emma von normannischem Geblüt. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Oakland.

Meine Meinung

Story
Ich habe schon viele historische Romane gelesen, aber bisher mehr aus der Tudor Epoche. Die Thematik hier beschreibt die Zeit, als die Wikinger England überfallen und gebrandschatzt haben, was für mich eher neu war, aber mindestens genauso spannend.

Man erfährt wie die junge Normannin Emma von ihrem Bruder regelrecht an den englischen König verschachert wird und folgt dieser dann auf dem Leidensweg, den sie dort am Hofe durchlebt. Denn der König behandelt sie eher wie eine Geißel und nicht wie seine Frau. Emma fühlt sich jedoch zu dessen ältestem Sohn hingezogen und auch er empfindet große Zuneigung zu ihr. Natürlich gibt es am Hofe auch Intriganten, die Emma vernichten wollen um dessen Platz einzunehmen und dafür gehen sie sogar über Leichen.

Patricia Bracewell hat hier einen sehr gut recherchierten historischen Roman geschaffen, der eine Epoche anspricht, die eher selten, oder so gut wie nie in einem Roman thematisiert wurde. Wer Romane wie die von Philippa Gregory, Elizabeth Chadwick oder sogar Rebecca Gable mag, sollt dieses Buch unbedingt lesen und es sich nicht entgehen lassen.

Schreibstil
Das Buch ist eigentlich sehr leicht zu lesen, bis auf die vielen Namen und Titel, die sich alle ziemlich gleich anhören. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit kommt man aber auch damit gut zurecht. Das Buch wird meistens aus Emmas Sicht geschildert, aber auch andere Charaktere kommen mal zu Wort.
Mit dem bildhaften Schreibstil von Patricia Bracewell kann der Leser die Schauplätze förmlich vor Augen sehen und der Leser wird regelrecht in die damalige Zeit zurück versetzt.

Charaktere
Ich mochte Emman von Anfang an. Sie war authentisch uns sehr gut ausgearbeitet. Ihr Charaktere hatte sehr viel Tiefe, so das man sie als Leser schnell in sein Herz schließt. Man fiebert regelrecht mit ihr mit. Alle anderen Charaktere waren auch gut ausgearbeitet, aber bei einigen fehlte mir dann doch die Sympathie. Nichtsdestotrotz passen alle Charaktere gut in ihre Rollen hinein.

Mein Fazit

Ein sehr gut recherchierter historischer Roman über eine Epoche, die bislang zu kurz gekommen ist.
Das Buch ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Die Charaktere sind mit viel Liebe erschaffen worden. Mein einziger Kritikpunkt sind die damaligen Namen, die alle irgendwie gleich geklungen haben und es am Anfang sehr schwer war, diese auseinander zuhalten.
Ich vergebe gute vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung für Fans des historischen Genres.