Rezension

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Gute Idee mit Schwachstellen

Die Frau des Zeitreisenden - Audrey Niffenegger

Die Frau des Zeitreisenden
von Audrey Niffenegger

Bewertet mit 3 Sternen

Da dieses Buch mir jahrelang immer wieder über den Weg lief, dachte ich mir, ich sollte es unbedingt einmal lesen.
Leider hat es mich nicht wirklich begeistert. Die Story ist, von den Zeitreisen mal abgesehen, nicht besonders spannend oder neu und der Schreibstil ist durchschnittlich bis fragwürdig.
Die Autorin wollte eine zarte und romantische Liebesgeschichte schreiben, hat dieser aber immer wieder den Charme entzogen.
Die Zeitreisen wirkten auf mich undurchdacht und teilweise fehlerhaft. Wenn man sich schon mit Zeitreisen beschäftigt, sollte man sich auch über die Kausalität jeder Handlung bewusst sein und versuchen die verschiedenen Zeiten in einen logischen Einklang zu bringen.
Das Buch liest sich sehr schwerfällig, da die Autorin scheinbar keinen einheitlichen Schreibstil für sich finden konnte und einfach sehr wenig passiert.
Manche Sätze sind unglaublich verschachtelt und es ist mühsam sie zu verstehen, wohingegen andere sehr plump und einfach sind und sich sogar teilweise auf der selben Seite wortwörtlich wiederholen.

ACHTUNG! AB HIER SPOILER

Teilweise ist das Buch einfach unglaublich unlogisch. Nicht nur, dass sich Clares Haarfarbe ständig zu verändern scheint, auch Henrys Handlungen sind wirklich absurd.
Er erzählt jedem Dahergelaufenen, den er trifft, dass er durch die Zeit reisen kann, schafft es aber nicht, seinen Chef einzuweihen, sondern lässt stattdessen lieber Gerüchte kursieren, dass er eine perverse Affinität zu Büchern habe.
Was ebenfalls sehr erstaunlich war, war Clares Gemütszustand nach den 6 Fehlgeburten.
Nach jeder Fehlgeburt war sie am Boden zerstört aber rappelte sich jedes mal wieder auf und war stark genug weiter zu machen und hinterher schien es als wäre nichts gewesen. Für mich war das alles sehr merkwürdig.
Auch Henrys Füße hätte man ihm nicht unbedingt abnehmen müssen. Vermutlich wollte die Autorin eine dramatische Wendung in ihre sonst so süße Liebesgeschichte bringen, hat dies aber total vergeigt. Zum einen passierte dies viel zu kurz vor dem Ende, so dass es nicht mehr viel ausmachte, zum anderen hatte die Situation viel weniger Gewicht, als man erwarten würde.
Die letzte Szene, wo Clare als alte Frau auf ihrem Stuhl sitzt und auf ihren Henry wartet, ist wirklich süß und das gewesen, was ich von dem Buch erwartet habe. Nur rettet die eine Szene nicht das ganze Buch.

Leider.