Rezension

Gute Idee langweilig umgesetzt

Ausgeliehen - Rebecca Makkai

Ausgeliehen
von Rebecca Makkai

Inhalt:
"Der zehnjährige Ian ist süchtig nach immer neuen Geschichten. Lucy Hull, Bibliothekarin in der Stadtbücherei von Hannibal, ist dabei seine Komplizin. Sie hilft ihm, die geliehenen Bücher an seiner strengen Mutter vorbeizuschmuggeln. Eines Morgens traut Lucy ihren Augen kaum. Ian, von zu Hause ausgerissen, kampiert zwischen den Regalen. Er hat einen anderen Plan: Geschickt lotst er sie Richtung Highway und mitten hinein in eine abenteuerliche Reise.“

Meine Meinung:

Der Schreibstil war schon seltsam für mich. Die Handlung plätscherte immer nur so dahin, war kaum zielführend und sehr sprunghaft.

Trotzdem habe ich sehr oft geschmunzelt. Vor Allem wenn es um Lucys Vater und seine belastende Vergangenheit ging, die einige Denk- und Verhaltensweisen an den Tag gebracht hat, die eigentlich genauso gut traurig sein könnten.

Diese fast schon absurde Angst vor Verrat, Verschwörungen und dem Verlust sämtlicher Bürgerrechte sind aber nicht nur in des Vaters Gedanken, nein, sie haben sich wie eine Erbschuld auch an Lucy geheftet.

Diese politischen Passagen haben mir gefallen. Ebenso wie das sozialkritische Denken über gottgleiche, machtgeile geistliche Fanatiker und der offensichtliche Hass gegen gleichgeschlechtliche Liebe, der mancherorts in der Kirche vorherrscht.

Leider bleibt es durch die ganze Geschichte hinweg bei unfruchtbarem Geplänkel zu diesen themen.

Der Roadtrip ist leidergottes auch irgendwie langweilig konzipiert und birgt nichts Aufregendes.

Lucy und Ian sind zwar voneinander abhängig, aber sie werden trotz allem keine verschworene Einheit, wie ich es mir gewünscht hätte. Lucy als Mentorin und Vertraute Ians ist leider nur eine Wunschvorstellung von mir geblieben.Es schien mir fast so als hätte Lucy allein durch Bücher eine Stimme.

Das Ende der Reise kam plötzlich und ohne jegliche Kosequenzen.

Lucy unternimmt zwar einen Versuch Ian aus der Ferne noch beizustehen, aber das Ende bleibt schlicht und ergreifend in seiner Gesamtheit offen. Sodass das Ende zwar zum Verlauf des Buches passt, es jedoch nicht schafft einen versöhnlichen Abschluss zu liefern.

 

Fazit:
Eine interessante Geschichte wurde langweilig umgesetzt.