Rezension

Gut geschriebener Südfrankreich-Thriller

Zara und Zoë - Rache in Marseille - Alexander Oetker

Zara und Zoë - Rache in Marseille
von Alexander Oetker

Bewertet mit 3 Sternen

Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Zwillinge Zara und Zoe. Die eine ist angesehene Europol-Ermittlerin, die andere arbeitet auf der anderen Seite des Gesetzes, für einen Mafia-Paten. Ein grausiger Mordfall führt die beiden Schwestern wieder zusammen...

An dieser Stelle möchte ich ersteinmal wieder meinen Dank aussprechen, dass ich ein Rezensionsexemplar dieses Buches bekommen habe, da ich nicht genau weiß, ob ich es mir selbst gekauft hätte.

Zwar ist der Klappentext sehr ansprechend und auch das Cover gefällt, doch das erste Kapitel hat mich anfangs eher abgeschreckt, denn für die Handlung begeistert... Vermutlich geht es anderen Lesern ähnlich.

Aber gut. Trotz des etwas gewöhnungsbedürften und sprachlich etwas entgleisten Einstiegs, hat der Autor einen spannenden Thriller erdacht, der, obwohl er teilweise recht vorhersehbar ist, schnell zu lesen ist und mich gut unterhalten hat.
Allerdings kann die tolle Idee des Buches die Klischeehaftigkeit einiger Passagen nicht überdecken.

Die Protagonisten sind zwar ebenfalls spannend, aber sie haben mich nicht erreicht. Hier fehlte es mir an Tiefgang. Beide Protagonistinnen blieben sehr kühl und wirkten auf mich distanziert und hölzern.
Der Aufbau der Handlung wiederum hat mich schnell überzeugt.
Der Autor verwendet viele verschiedene Perspektiven, sodass der Leser aus allen Richtungen Einblick auf die Handlung erhält. Zudem sind die Kapitel alle recht kurz gehalten und damit lesefreundlich.
Allerdings waren auch diese vielen Perspektivwechsel anfangs überraschend für mich, da ich bei einem Buch, in dessen Titel die beiden Hauptpersonen vorkommen, eigentlich davon ausgehe, dass es nur zwei Sichtweisen gibt, die in dem Buch vorherrschen: die von Zoe und die von Zara.
Kommen wir zu meinem Fazit.
"Zara & Zoe - Rache in Marseille" ist ein spannender und guter Thriller, der, nach kurzer Eingewöhnung in den teilweise vulgären Sprachgebrauch, durchaus unterhält. Trotz einiger Klischees, die hier verwendet wurden, ist die Idee interessant und im Großen und Ganzen gut umgesetzt.
Ich vergebe daher ein "Gut" und drei Sterne.