Rezension

Großes Hörvergnügen

Die Mitternachtsbibliothek -

Die Mitternachtsbibliothek
von Matt Haig

Zu Beginn war ich etwas skeptisch. Nora Seed, die Ich-Erzählerin, entscheidet sich, ihr Leben zu beenden. In ihrem Erleben gibt es nur Enttäuschung und Einsamkeit. Wie mag das für jemanden sein, der an Depressionen leidet? Ich bin zum Glück schon länger ohne Beschwerden und konnte weiterhören. Statt zu sterben, landet Nora in einer unendlichen Bibliothek. Das passt ganz gut, denn sie ist - neben zahlreichen weiteren Interessen -eine leidenschaftliche Leserin. Die Bibliothekarin ist diejenige, die in ihrer Kindheit in der Schulbibliothek saß und mit der sie regelmäßig Schach spielte, und die Literatur besteht nur aus den Möglichkeiten, die sie hatte, ihr Leben zu leben. Nun hat sie Zeit, in das ein oder andere Leben zu springen, in denen sie andere Entscheidungen getroffen hatte, hat zwar keine Erinnerungen an das, was ihr jeweiliges Ich weiß, stellt aber sehr oft fest, dass sie dort nicht bleiben will. Irgendwann findet sie doch das richige, das angnehme, harmonische Leben, in dem sie sich vorstellen kann, weiterzuleben... Und der anschließende Gedankenprozess macht meine Zweifel vom Anfang zunichte oder relativiert sie zumindest. Nora trifft die vermutlich wichtigste Entscheidung ihres Lebens. Neben der wirklich packenden, niemals überladenen, ernsten und doch nicht schweren Erzählung muss ich noch ein Supersonderlob für die Sprecherin Annette Frier aussprechen. Sie liest, als sei sie Nora, als erlebe sie deren Leben. Das macht es für mich als Hörerin noch einmal leichter, in die Geschichte einzutauchen.

Zu Beginn war ich etwas skeptisch. Nora Seed, die Ich-Erzählerin, entscheidet sich, ihr Leben zu beenden. In ihrem Erleben gibt es nur Enttäuschung und Einsamkeit.
Wie mag das für jemanden sein, der an Depressionen leidet? Ich bin zum Glück schon länger ohne Beschwerden und konnte weiterhören.
Statt zu sterben, landet Nora in einer unendlichen Bibliothek. Das passt ganz gut, denn sie ist - neben zahlreichen weiteren Interessen -eine leidenschaftliche Leserin.
Die Bibliothekarin ist diejenige, die in ihrer Kindheit in der Schulbibliothek saß und mit der sie regelmäßig Schach spielte, und die Literatur besteht nur aus den Möglichkeiten, die sie hatte, ihr Leben zu leben. Nun hat sie Zeit, in das ein oder andere Leben zu springen, in denen sie andere Entscheidungen getroffen hatte, hat zwar keine Erinnerungen an das, was ihr jeweiliges Ich weiß, stellt aber sehr oft fest, dass sie dort nicht bleiben will.
Irgendwann findet sie doch das richige, das angnehme, harmonische Leben, in dem sie sich vorstellen kann, weiterzuleben...
Und der anschließende Gedankenprozess macht meine Zweifel vom Anfang zunichte oder relativiert sie zumindest.
Nora trifft die vermutlich wichtigste Entscheidung ihres Lebens.

Neben der wirklich packenden, niemals überladenen, ernsten und doch nicht schweren Erzählung muss ich noch ein Supersonderlob für die Sprecherin Annette Frier aussprechen. Sie liest, als sei sie Nora, als erlebe sie deren Leben. Das macht es für mich als Hörerin noch einmal leichter, in die Geschichte einzutauchen.