Rezension

Grenzgenial glaubhaft Die Akte Odessa

Die Akte Odessa - Frederick Forsyth

Die Akte Odessa
von Frederick Forsyth

Bewertet mit 5 Sternen

Odessa bedeutet: Organisation der ehemaligen SS-Angehörigen Ein Buch aus der Zeit der Beatles ebenso wie des kalten Krieges, beginnend am Tag der Ermordung JFKs, aus der Zeit, in der ehemalige (?) Nazis bereits wieder oder auch immer noch in hohen behördlichen Positionen der Bundesrepublik Deutschlands saßen und sich gegenseitig Hilfe leisteten wenn Not am Mann war. Zweites Ziel: Die Vernichtung des Staates Israel

Ein junger Reporter namens Peter fährt an den Straßenrand, als im Autoradio der Tod des US-amerikanischen Präsidenten John Fitzgerald Kennedy  bekannt gegeben wird. Deshalb verspätet er sich und gerät zufällig in einen Polizei-Einsatz hinein, als "irgendein alter Jude" sich offenbar selbst das Leben genommen hat.

Durch eine Indiskretion bzw einen Freundschaftsdienst bekommt Peter das Tagebuch eben dieses Verstorbenen in die Hände und liest so, was Salomon Tauber im Dritten Reich und in der jungen Bundesrepublik Deutschland erleben musste. Und warum er sich, verzweifelt und verbittert, am Ende für  den Freitod entschied.

Peter versucht, zu ergründen, was genau hinter der letzten großen Enttäuschung steckte und findet heraus, dass Tauber sich sicher war, eine ehemalige Nazigröße, die etliche Menschenleben auf dem Gewissen hatte, wiedererkannt zu haben, bei den Behörden aber entweder keinen Glauben oder kein Gehör oder sogar kein Interesse finden konnte.

Peter wählt einen ungewöhnlichen Weg, der ihn in höchste Gefahr bringt.

Ein spannender Roman mit allem Drum und Dran, das ein Polithriller mit historischem Touch haben muss. Und ein Armutszeugnis für die Vertuschung von Unrecht in Zeiten, als Strafen noch möglich gewesen wären.