Rezension

Gewollt und nicht gekonnt

Bernd, der Sarg und ich - Monika Detering

Bernd, der Sarg und ich
von Monika Detering

Bewertet mit 2 Sternen

Zuerst muss ich mich bei der Autorin bedanken, dass ich von Monika Detering ein Vorabrezensionsexemplar bekam. Leider erwartete mich nicht der angepriesene schwarze Humor, doch lest selbst.

Kurzzusammenfassung Inhalt

Gerda ist 39, durch einen tragisch komischen Unfall verwitwet und will sich nun selbst verwirklichen, doch auf dem Weg dorthin liegen viele Fettnäpfchen und das Pech scheint sie auf Schritt und Tritt zu verfolgen.

Meine Meinung

Als ich gelesen habe, wie die Autorin in ihrem Hinterkopf von ihrer Hauptprotagonistin belagert wurde bis sie ihre Story niederschrieb, musste ich herzlich lachen, zumal ich selber schreibe und mich sehr in die Autorin hineinversetzen konnte. Ich nenne meine Ideen/Protagonisten, die in meinen Gedanken zu den ungünstigsten Zeiten rumspukten, gerne Plot-Bunnies.
So erhoffte ich mir eine ebenso humorvolle und lebendige Geschichte, die ich jedoch nur bedingt vorfand.
Mit Gerda konnte ich nicht wirklich warm werden. Der trockene und recht kurz gehaltene Schreibstil der Autorin verhindert, dass man tiefer in die Geschichte eintaucht und mit den Figuren warm wird. Zudem reihen sich die Ereignisse schlag auf Schlag aneinander, lassen keine Zeit zum Luftholen. Schade, denn man kann es nicht sacken lassen, nicht drüber nachdenken. Nicht mal Mitgefühl für Gerda ist drin.

Alles in allem ist die Geschichte zu vollgepackt, wirkt dadurch zu überzogen, teils zu gewollt. Die Autorin verschenkt das vorhandene Potential. Auch wenn sie zum Ende hin noch ein ganz klein wenig die Kurve bekommt.

Fazit

Manchmal ist weniger mehr. Ich hätte mir etwas weniger Fettnäpfchen und etwas mehr Gefühle gewünscht. Einen etwas besseren Einblick in Gerdas Emotionen. Zum Beispiel, als sie realisierte, dass sie Bernd im Sarg vergessen hatte.
Die Szene mit dem Bagger zum Schluss vorm Bordell war eins meiner wenigen oder vielmehr das einzige Highlight, da ich die Anspielung auf eine andere Szene mochte.

Trotzdem ist das Buch keines, das ich empfehlen würde.