Rezension

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Geschichte über Liebe, Tod und Genialität

Schlafes Bruder - Robert Schneider

Schlafes Bruder
von Robert Schneider

Bewertet mit 4.5 Sternen

Schlafes Bruder von Robert Schneider

 

In diesem Roman geht es um Johannes Elias Alder. Elias wächst im 19. Jahrhundert in einem abgelegenen österreichischen Bergdorf auf, das von Inzucht und eifersüchtigen, misstrauischen und eigennützigen Bewohnern geprägt ist. In dieser Umgebung kann Elias weder sein unglaubliches musikalisches Genie noch die Liebe zu seiner Cousine Elsbeth richtig entfalten. Trotz des schlechten Umfelds kann Elias sich jedoch das Orgelspielen auf der kleinen maroden Orgel der Dorfkirche beibringen und kann eine Freundschaft zu Elsbeth aufbauen.

 

Ich habe dieses Buch vor kurzem im Deutschunterricht gelesen und muss sagen, dass es mir recht gut gefallen hat.

Die Idee des Autors, dass es überall auf der Welt und zu jeder Zeit Genies gegeben hat, die nie entdeckt wurden, zum Beispiel wie bei Elias wegen einem schlechten Umfeld, finde ich sehr interessant und bestürzend.

So stellt auch der Erzähler von Anfang an klar, dass Elias Leben keinen guten Lauf nehmen wird, obwohl ich zwischendurch trotzdem immer mal gehofft habe, dass der Erzähler doch nur gescherzt hat.

Mir hat an dem Buch zum einen gefallen, dass der Erzähler nichts beschönigt und auch nach einer der wenigen glücklichen Phasen in Elias Leben schnell wieder eine Wende zum schlechten eingebaut hat. Dadurch hat der Erzähler dem Roman etwas Trauriges und Düsteres verliehen. Außerdem hat mich die ironische Art des Autors begeistert, denn so musste ich an der einen oder anderen Stelle auch mal schmunzeln.

Die Beschreibungen davon, wie Elias auf der Orgel spielt und von seiner besonderen Stimme waren sehr lebhaft, wodurch ich mir gewünscht habe das beschriebene einmal mit eigenen Ohren hören zu können.

Was mich gewundert hat, war dass der Autor selber aus einem österreichischen Bergdorf stammt. Denn die Dorfbewohner in „Schlafes Bruder“ bedenkt er wirklich mit außerordentlich schlechten Eigenschaften. Zugegeben, sie stammen aus einer früheren Zeit als der Autor. Wahrscheinlich spricht das für ihn, dass er aufzeigt, wie schlimm es mancher Orts so zugeht.

Auch den Titel finde ich sehr schön. Ich bin zwar erst im Verlauf der Lektüre darauf gekommen, dass der Bruder des Schlafes der Tod ist aber ich finde es passend dem Roman so gesehen den Titel „Tod“ zu verleihen, da der Tod auch eine Rolle spielt. Vor allem die Umschreibung „Schlafes Bruder“ finde ich toll, da sie auf mich so schön poetisch wirkt.

Zwar waren einige Geschehnisse auch etwas unnachvollziehbar, was den Roman meiner Meinung nach aber nicht schlechter macht. 

 

Alles in allem war „Schlafes Bruder“ für mich eine interessante Lektüre und für ein Buch, dass ich in der Schule lesen musste echt gut.

 

Kommentare

Britta Röder kommentierte am 05. April 2014 um 20:05

Was für ein geniales Buch. Selten so eine Sprache gelesen, die mich regelrecht den Atem geraubt hat.

Arietta kommentierte am 19. Februar 2015 um 12:45

Ein wunderbares Buch !