Rezension

Gemischte Gefühle

Sternenfeuer 01 : Gefährliche Lügen - Amy Kathleen Ryan

Sternenfeuer - Gefährliche Lügen
von Amy Kathleen Ryan

Inhalt:
In der Zukunft: Die Erde ist so gut wie zerstört und die Menschen versuchen einen neuen Lebensraum zu erschaffen. Sie schicken 2 gigantische Raumschiffe, mit mehreren 100 Menschen, ins All mit dem Ziel, einen neuen Planeten zu finden und dort die Erhaltung ihrer Rasse zu sichern. Die 'Empyrean' ist ein Jahr vor der 'New Horizon gestartet.

Die junge Waverly und ihr Freund/Verlobter gehören zu den ersten Kindern, die auf einem der Raumschiffe geboren wurden und ihre Pflicht besteht darin, ebenfalls für das Fortbestehen der Menschheit zu sorgen.
Durch eine Menge Intrigen etc. werden die Menschen auf der 'New Horizon' unfruchtbar und es kommt zu einem Angriff auf die 'Empyrean'. Dabei werden viele Erwachsene getötet, die Mädchen und andere Erwachsene entführt und die Jungen werden auf der 'Empyrean' zurückgelassen.

Auf beiden Raumschiffen geschehen schreckliche Dinge. Bei den Jungen kommt es untereinander zu Machtkämpfen, Folter und dergleichen.
Die Mädchen werden auf der 'New Horizon' 'liebevoll' umsorgt. Sie werden streng überwacht, voneinander ferngehalten, psychisch unter Druck gesetzt, misshandelt.
Ja, auch Vergewaltigungen sind nicht ganz abwegig, wenn auch nicht im eigentlichen Sinne. Wer das Buch gelesen hat, weiß, wovon ich Rede.

Meinung:
Als ich das Buch beendet hatte, tobten unterschiedlichste Gefühle. Einerseits ist das Buch sehr spannend, interessant und wirklich mal was Neues. Andererseits ist das Buch verstörend und traumatisierend. Die Gräueltaten sind ungeheuerlich und die Menschen in diesem Buch sind zum größten Teil alle psychisch krank. Geistesgestört oder was auch immer. Die 'New Horizon' ist ein religiös-fanatisches Schiff, welches durch ihre Kapitänin/Pastorin ausgezeichnet wird, die von beinahe der gesamten Besatzung verehrt wird. Krank.

Die Jungen, die auf der 'Empyrean' zurückgeblieben sind, sind auch nicht ganz koscher.
Seth, der in Waverly verliebt ist und dessen Vater sich lieber Kieran als Sohn gewünscht hat, ist ein gewaltbereiter Tyrann, genau wie sein Vater und natürlich hat er auch zwei sadistische 'Freunde'. Dabei konnte ich Seth am Anfang eigentlich ganz gut leiden.
Kieran ist auch nicht ganz ohne, denn er entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einer Art 'Prophet', zumindest sieht er das so.

Fazit:
An sich fand ich das Buch klasse, weil ich von Anfang an ein bedrückendes Gefühl hatte (was ja in dem Fall gut ist, weil es die entsprechenden Emotionen vermittelt) und ich auch in einem Alter bin, in dem ich mit solch einer Geschichte umgehen kann. Was ich aber unverantwortlich finde, ist die Altersempfehlung. 12-16 Jahre?
Wie soll ein 12-jähriges Mädchen mit diesem Ausmaß von Gewalt umgehen?
Diesen Punkt lasse ich allerdings nicht in die Bewertung mit einfließen, da es mir in ersten Linie allein um den Inhalt, und nicht um die Rahmenbedingungen geht.

Daher, 4 von 5 Sternen.