Rezension

Gelungener Auftakt

Kyria & Reb - Bis ans Ende der Welt - Andrea Schacht

Kyria & Reb - Bis ans Ende der Welt
von Andrea Schacht

Der Inhalt:

Karya, die Tochter einer hochrangige Politikerin, lebt im Vereinigte Europa im Jahr 2125. Dies ist eine Welt der kompletten Überwachung und alles geschieht nur zum Besten der Bürger. Jeder trägt ein Armband auf dem seine Daten abgespeichert sind und die überall abgerufen werden können. Als sie eines Tages den Rebellen Reb kennenlernt, möchte Kyria endlich erfahren, wie es ist, sich frei zu fühlen. Die beiden fliehen in den Untergrund und machen sich auf den Weg in ein fernes Reservat. Dort haben sich die Menschen ein bäuerliches Leben wie in längst vergangenen Zeiten bewahrt. Aber schon bald sind die Verfolger Kyria und Reb auf der Spur. Aber das ist nicht die einzige Gefahr, denn alle, die sich der Macht von New Europe entziehen, werden von künstlich ausgelösten Seuchen bedroht. Auch Kyria gerät in den Verdacht, die friedliebenden Menschen des Reservats mit einer Masernepidemie vernichten zu wollen. Zum Glück hat sie Freunde an ihrer Seite – und einen jungen Rebellen, der ihr Herz berührt

Das Cover:

Das Cover finde ich wirklich wunderschön. Es ist schlicht, farbenfroh und wirkt etwas verspielt. Aber auch ohne den Schutzumschlag macht das Buch eine gute Figur, den das Motiv ist auch auf dem Bucheinband abgebildet. Dieses Cover ist für mich ein absolutes Highlight und ist ein richtiger Blickfang im Bücherregal.

Der erste Satz:

Über den großen Wandbildschirm liefen im Halbdunkel schreiende Menschen.

Meine Meinung:

Die Geschichte spielt in der Zukunft im Jahr 2125. Nach einer Massenepedemie bei der ein Großteil der Menschen ums Leben gekommen sind, regieren nur hier die Frauen um den Rest der Menschheit vor weiteren Katastrophen zu bewahren. Männer haben in dieser Welt nichts zu sagen und müssen sich gezwungener Maßen unterordnen und sind für den Haushalt und niedere Tätigkeiten zuständig.

Kyria ist die Tochter einer hochrangige Politikerin und leidet an einen Gendefekt, der ihr bald das Leben nehmen soll. Die letzten paar Wochen die sie noch zu leben hat, möchte sie in einem Reservat bei ihrer Freundin Hazel verbringen. Ihre Mutter ist von dieser Idee leider nicht so angetan und als sie Reb kennen lernt, packt sie die Gelegenheit und flieht mit ihm. Auf ihrer Flucht muss Kyria allerdings feststellen, dass ihr Gendefekt gar nicht so tödlich ist, wie sie es immer dachte und anscheinend jemand in ihrem näheren Umkreis es auf sie abgesehen hat und sie töten wollte.

Reb lebt im Untergrund, nachdem ihm seine Mutter verstoßen hat. Er kämpft verbittert ums überleben und hat schon alle Hände voll damit zu tun. Als er dann Karya kennen lernt, ist er fasziniert von ihr. Sie setzt sich dafür ein das seine schwere Verletzungen behandelt werden und er wieder gesund wird. Danach flieht er mit ihr und sie begeben sich auf die Suche nach Hazel und Rebs Vater.

Die einzelnen Protagonisten in diesem Buch waren super beschrieben und mir zum größten teil sympatisch. Jeder einzelne war auf seine Art besonders und die Vielzahl der verschiedenen Protagonisten gibt diesem Buch erst das gewisse Extra.

Bis zum Ende der Welt ist der Auftakt einer Dystopischen Trilogie. Die Welt, die Andrea Schacht hier erschaffen hat, ist einzigartig und faszinierend zugleich. Zwar ist die Umgebung, eine Stadt in der alles geregelt ist umgeben von einer Mauer und die von der Außenwelt bedroht wird, nicht neu, aber die eigentliche Story des Buches macht sie erst richtig interessant. Auch die Liebesgeschichte der zwei Hauptprotagonisten ist anders. Hier wird nämlich komplett auf dieses kitschige und schnulzige Gehabe verzichtet und das macht die Geschichte nur noch besser. Die Beziehung der beiden entwickelt sich langsam und wirkt nicht überheblich oder aufgesetzt, wie man es aus anderen Büchern kennt.

Die Welt die die Autorin erschaffen hat konnte ich mir durch die bildliche und detaillierte Beschreibung sehr gut vorstellen und richtig darin eintauchen. Klasse fand ich das Leben im Reservat. Hier muss noch selbst angebaut und bewirtschaftet werden als in New Europe, wo alles fertig geliefert wird.

Der Schreibstil des Buches ist locker, jugendlich und fesselnd. Von der ersten Seite an, war ich mitten im geschehen und habe mit Karya und Reb mitgefiebert. Aufgelockert wird die Story durch die immer wieder kehrenden witzigen und lustigen Szenen die man zwischen Karya und Reb erleben durfte.

Sehr gut gefallen hat mir auch die Entwicklung von Karya. Anfangs war sie noch ein verängstigtes kleines Mädchen das annahm das es bald sterben würde. Mit der Zeit hat sie sich weiterentwickelt zu einer jungen Frau, die nicht nur Befehle erteilen kann, sondern auch kräftig mit anpacken kann und wissbegierig ist. Aber auch Reb entwickelt sich weiter. Ist er am Anfang noch der Junge der im Untergrund lebt und um sein Leben kämpft, fängt er langsam an sein Leben in die Hand zu nehmen, Verantwortung zu übernehmen und Erwachsen zu werden.

Das Ende des Buches wurde offen gehalten und der Cliffhanger macht neugierig auf Band 2. Ich hoffe nur das uns die Autorin hier nicht allzu lange darauf warten lässt.

Mein Fazit:

Bis zum Ende der Welt ist ein gelungener Auftakt einer Dystopischen Reihe. Die Protagonisten waren sympatisch, gut beschrieben und jeder auf seine Art besonders. Die Welt in die mich Andrea Schacht geführt hat, war bildlich und detailliert beschrieben und ich konnte sie mir richtig vorstellen. Nun warte ich gespannt auf Band 2 und vergebe für dieses klasse Buch 5 von 5 Sternen.