Rezension

Gelungener Auftakt

Winterwende - Brian Ruckley

Winterwende
von Brian Ruckley

INHALT

"Finster, kalt, erbarmungslos: ein Zeitalter, das Helden hervorbringt!
Es ist eine gottlose Welt, in der die Menschenclans und die uralten magischen Rassen zusammenleben. Eine grausame Glaubensbruderschaft verbreitet allerorts Krieg und Verwüstung, getrieben von der Suche nach Unsterblichkeit. Am Festtag der »Winterwende« kommt es zu einem Massaker, das fast den gesamten Lannis-Clan auslöscht. Einzig die Geschwister Orisian und Anyara überleben. Und sie werden alles daransetzen, die dunklen Mächte aufzuhalten. Dies ist ihre Geschichte."
Quelle Piper

MEINE MEINUNG

Winterwende - Die Welt aus Blut und Eis ist ein Fantasyroman von Brian Ruckley und der erste Band einer Trilogie. 
Ruckley entführt uns in seiner Geschichte in eine eisige Welt, in der der Winter bereits an die Tür klopft. Eigentlich müssten die Geschwister Anyara und Orisian alles für die bevorstehende harte Zeit vorbereiten, doch sie haben ein größeres Problem. Sie sind die einzigen Überlebenden eines Angriffs und seitdem auf der Flucht. Eine Glaubensgemeinschaft namens "Der schwarze Pfad" ist wieder im Land und jagt die Geschwister. Auf ihrer Flucht werden sie getrennt und kämpfen um ihr Überleben. 
Winterwende spielt in einer mittelalterlich angehauchten Welt, die von strengen Wintern beherrscht wird. Durch das Auftauchen des "schwarzen Pfades" steht ein Krieg bevor. Die Fantasyelemente halten sich im ersten Band noch sehr in Grenzen. Neben den Menschen gibt es bislang nur eine weitere Art: Elfen. Diese Waldelfen sind anders als man sie aus anderen Geschichten kennt. Ob mir Ruckley Interpretation von Elfen gefällt oder nicht, weiß ich noch nicht. Sie sind gewöhnungsbedürftig. 
Mir gefällt der recht düstere Ton der Geschichte und die bedrohliche Atmosphäre. Auf den ersten Blick erinnert Winterwende vielleicht an George R. R. Martins Lied von Feuer und Eis - was Struktur der Handlung und Komplexität der Welt angeht, kann Winterwende aber nicht mithalten. Es ist deutlich einfacher gestrickt und nicht so dicht gesponnen, obwohl es auch hier verschiedene Handlungsstränge gibt, die nur zusammen funktionieren. 
Trotzdem, mit Winterwende ist Ruckley ein spannender Auftakt einer Fantasy-Trilogie gelungen, der neugierig auf mehr macht. Mir gefallen die Figuren, sie wirken gut ausgearbeitet und liebevoll gestaltet. Was mich etwas gestört hat, waren die komplizierten Namen - und die Fülle an Namen. Der Ideenreichtum bei der Kreation möglichst komplizierter Namen hat den Lesefluss hier und da etwas gehemmt. Ich gehöre ohnehin zu den Lesern, die oft Schwierigkeiten damit haben, sich Namen zu merken. Selbst dann, wenn es "gewöhnliche" Namen sind. Aber dafür gibt es hinten im Buch glücklicherweise ein Glossar. Es gibt sogar einen kurzen geschichtlichen Überblick der drei Zeitalter. 
Alles in allem ist es ein guter Auftakt, der sich am Anfang vielleicht ein wenig zieht, dann aber schnell spannend und interessant wird. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. 

4 von 5 Punkten
Cover 1 Punkt, Idee 1/2 Punkt, Plot 1 Punkt, Figuren 1 Punkt, Sprache 1/2 Punkt. 
~*~ Piper ~*~ 599 Seiten ~*~ ISBN: 978-3-492-26955-1 ~*~ Taschenbuch ~*~ 11,99€ ~*~ Oktober 2013 ~*~