Rezension

Geburt und Tod mit all seinen Zwischentönen

Neugeborgen -

Neugeborgen
von Miriam Steinhauer

Bewertet mit 5 Sternen

Die Autorin Miriam Steinhauer nimmt uns mit, gibt uns Einblicke in eine Welt, die uns alle betrifft: Geburt und Tod. Man bekommt so vielfältige Schicksale vorgestellt und jedes einzelne hat mich berührt. Der erste Teil des Buches richtet sich an die Arbeit auf einer Entbindungsstation und es waren Situationen dabei, die habe ich als ehemalige Schwangere ganz gut nachvollziehen können. Jeder Geschichte ist ein Blick in ein fremdes Leben und manches Mal muss man schmunzeln,  manches Mal kullerten die Tränen, denn nicht immer ist eine Geburt pures Glück. Oftmals liegt auch hier Freude und Leid nah beieinander. All dies wird absolut wertfrei und mit viel Gefühl und Wärme vermittelt, man spürt die Ruhe der Hebamme durch die Seiten hindurch. 

Der zweite Teil des  Buches beschäftigt sich mit der Arbeit als ehrenamtliche Sterbebegleiterin. Hier braucht man ein dickes Fell und ich konnte aufgrund der vielfältigen Schicksale nicht anders, als den Tränen ihren Lauf zu lassen. Die Autorin schafft es, das Gefühl zu transportieren... 

Zum Schluss bekommt man noch einen kleinen Einblick in das persönliche Leben der Autorin. Alles zusammen kann ich nur sagen, wie sehr ich die Autorin für ihre Art, ihre Kraft, all die Situationen zu begleiten und die richtige Mischung aus Nähe und nötigen Abstand zu finden. Auf jeden Menschen geht sie unvoreingenommen zu und lebt ihre Job und Berufung.

Was soll ich sagen. Selten hat mich ein Buch so sehr berührt, die Schicksale so ergriffen. Sie waren informativ, emphatisch und nicht wertend. Eine solche Begleitung kann man sich nur wünschen. Klare Empfehlung meinerseits!