Rezension

Frank Stave ermittelt wieder

Der Fälscher - Cay Rademacher

Der Fälscher
von Cay Rademacher

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Hamburg im Jahre 1948, die Gerüchte um eine Währungsreform scheinen sich zu bestätigen und da gibt es einen neuen Fall für Frank Stave. Stave ist kurz zuvor bei einem Einsatz niedergeschossen und dabei schwer verlettz worden. Er möchte nicht mehr für die Mordkommission arbeiten, er wechselt zum Chefamt S, Aufgabe Schwarzmarktbekämpfung, passend zu den Sorgen rund um die Währungsreform. Ein anderer Fall beschäftigt ihn ebenso, bei einem Einsturzhaus werden Skulpturen gefunden, bei deren Recherchen Stave immer tiefer in die Machenschaften des NS-Regimes eintaucht, doch das soll genug zum Inhalt sein.

Fazit:

Nach "Der Trümmermörder" und "Der Schieber" habe ich Frank Stave sehr als Ermittler, aber auch als Person schätzen gelernt. Cay Rademacher gelingt es auch wieder mit diesem Teil die Ermittlungsweise der Polizei anschaubar zu machen. An Stave begeistert mich nach wie vor, seine Herangehensweise, wobei er immer sein Hamburg im Auge behält und mit bzw. durch seine Bemerkungen dem Leser bewusst wird, dass auch drei Jahre nach Kriegsende, das Elend vorherrschte. Er ist sehr einfühlsam und hat dabei aber immer den Willen, die Fälle aufzuklären und ggf. auch das Handeln der Personen zu verstehen.
In diesem Teil wird auch deutlich, dass es viele Nazi-Größen es nach dem Krieg geschafft haben, sich eine reine Weste zu verschaffen und somit der gerechten Strafen entgangen sind. Für mich sehr erschreckend, auch wie man mit der Schuld einfach so weiterleben konnte, als wäre nix gewesen.
Mit dieser Fortsetzung beweist Cay Rademacher wieder, dass er sehr gute recherchierte Krimis aus der Nachkriegszeit schreiben kann. Mit seiner einfühlsamen Schreibweise gelingt es ihm, die Spannung und Unsicherheit in der Bevölkerung der Nachkriegszeit gekonnt wiederzugegeben.

Besonders gut gefallen hat mir auch das Wieder(sehen)lesen mit seinem Sohn Karl, Anna und den MacDonalds.

Für mich eine sehr gelungene Fortsetzung und Stave wächst mir immer mehr ans Herz. Eindeutige Leseempfehlung.