Film und Buch - Zwei verschiedene Welten
Bewertet mit 5 Sternen
Der neue US-Sci-Fi Film "Edge of Tomorrow" von Doug Liman kam vor ein paar Monaten in die Kinos und hat mit ca. 90% an positiven Kritiken auch ein gutes Bild abgeliefert. Jedoch hätte ich nach dem Film niemals gedacht, dass der Film auf der japanische Light Novel "All you need is kill" basiert.
Kurz zum Buch: Der Protagonist Keiji Kiriya ist frisch gebackener Soldat im japanischen Militär und steht kurz vor seiner ersten Schlacht gegen die außerirdischen Mimics, einer dem Menschen unbekannten Alienrasse aus dem Weltraum, welche die Menschheit auszulöschen droht. Der erste Feldzug, erweist sich jedoch als erfolglos, denn Keiji's Einheit wird relativ schnell zurück gedrängt und Keiji selbst liegt stark verwundet am Boden. Er schaffte es jedoch mit seinem letzten Atemzug einen eigenartigen Mimic zu zerstören, wesen Tod den Protagonisten nun in eine Zeitschleife einfängt, aus welcher er scheinbar nicht ausbrechen kann. Nach jedem seiner Tode, wacht Keiji in seinem Bett in der Militärbasis auf, immer einen Tag vor der Schlacht. Nachdem er sein Schicksal nun anerkannt hat, nimmt er sich zur Aufgabe das Kämpfen nun zu perfektionieren. Eine weitere Figur spielt ab hier eine große Rolle. US-Soldatin Rita Vrataski, welche für ihre massive Kriegsaxt bekannt ist. Mit dieser schafft sie es mehrere Mimics hintereinander zu töten, ohne an Munition denken zu müssen, was meist der Grund für den Fall mehrerer Soldaten in der Schlacht ist. Keiji will ihr nachahmen und lässt sich von Rita's Technikerin eine ähnliche Axt erstellen, mit welcher er auch auf dem Schlachtfeld weiter kommt. Rita bemerkt den ungewöhnlich starken Soldaten auf dem Kampffeld, sodass Keiji und Rita in der nächsten Zeitschleife erstmals eine längere Konversation miteinander führen. Heraus stellt sich, das Rita in einer vorherigen Schlacht ebenfalls in einer Zeitschleife gefangen war, solange bis das Militär dank ihrer Hilfe diesen Kampf gewann und sie somit berühmt machte. Beide treffen sich mehrmals in den darauf folgenden Zeitschleifen, bis die US-Soldatin nun im Finalkampf gefallen ist, wodurch die Auslöschung des Gegners in dieser Schlacht ermöglicht wurde. Völlig ausgelöscht waren die Mimics jedoch nicht, denn es würden noch viele weitere Gegnertruppen auf der ganzen Welt darauf warten, die Schlacht für sich zu gewinnen.
Der Unterschied zum Film: Im Film "Edge of Tomorrow" wird der nun amerikanische Protagonist Major William Cage nach Europa geschickt, um an einem Überraschungsangriff gegen die Mimics teilzunehmen. Cage will sich als Major jedoch nicht den Mimics ausliefern, da er ohne Kampferfahrungen sowieso nicht gewinnen könnte. Er wird also von seinem Vorgesetzten aufs Schlachtfeld gezwungen und beim Militär als Deserteur abgestempelt, sodass er als Laie in die Kampfausrüstung gesteckt wird, um dem vermeintlichen Überraschungsangriff beizuwohnen, welche sich jedoch als Überraschungsangriff der gleichen Gegner, der Mimics erweist. Der Trupp hat keine Chance und Cage fällt nach einigen Minuten in der Schlacht, jedoch aber durch eine selbst gezündete Bombe gegen einen sog. "Alpha-Mimic", wodurch auch hier der Protagonist in eine Zeitschleife fällt. Das Aufeinandertreffen mit Rita, der "Kampfhündin", passiert schnell. Sie bemerkt den starken Soldaten und weiht auch ihn kurz darauf in ihr Geheimnis ein. Jedoch verlor sie ihre Fähigkeit der Zeitschleife, als sie wegen einer Verletzung eine Bluttransfusion bekam. Ausserdem gab es auch ein bestimmtes Ziel, nämlich eine Art Nest, welche sich durch Cage's Visionen ausfindig machen lässt. Die Zerstörung des Nests würde auch die Zerstörung der Mimics bedeuten. Rita und Cage verlassen in den darauf folgenden Zeitschleifen das Schlachtfeld, und suchen nach dem Nest, was dann auch gelingt. Die Mimics wurden auf der Erde ausgelöscht und die Menschheit ist gerettet.
Der Film verfolgt eine andere Handlung als im Buch, wodurch eine ganz eigene Geschichte entsteht. Dem Film wurden viele neue Elemente wie dem Mimic-Nest oder der Wirkung einer Bluttransfusion hinzugefügt. Auch viele Charaktere wurden für das amerikanische Publikum angepasst, wie z.B. der japanische Keiji zum amerikanischen Cage wurde. Würde man den Film konkret auf das Buch abgleichen, wäre man enttäuscht. Ich finde, man sollte Film und Buch voneinander trennen, den der Film wie auch das Buch haben zwar die gleichen Gegner, aber beide strahlen jeweils zwei komplett verschiedene Atmosphären aus. Der Film ist ein Action-Film aus Amerika. Gute Schauspieler und angenehmen Schnitt machen den Film auf jeden Fall sehenswert. Das Buch hat mit dem Soldaten Keiji eine ganz andere Persönlichkeit, da auch viele andere Charaktere und Begebenheiten ausschlaggebender für die Entwicklung der Handlung sind. Auf jeden Fall auch ein psychisch nicht ganz uninteressantes Buch und somit auch eins meiner Lieblingsbücher. Der Schreibstil ist sehr angenehm und auf die Persönlichkeit des Protagonisten angepasst, da das Buch aus der Ich-Perspektive geschildert wird.
Ich hoffe meine Rezension zwischen "Edge of Tomorrow" und "All you need is kill" hat Ihnen gefallen.