Rezension

Fesselnd bis zur letzten Seite

Wenn das Licht gefriert - Roman Klementovic

Wenn das Licht gefriert
von Roman Klementovic

Bewertet mit 5 Sternen

Wie wir es von Roman Klementovic gewöhnt sind, ist dieser Thriller anders, als er anfänglich erscheint.

 

Worum geht’s?

 

Elisabeth und ihr Mann Friedrich sehen eine reißerische TV-Reportage über den Mord an Anna vor 22 Jahren. Anna war die beste Freundin ihre Tochter Valerie. Friedrich, schwer an Alzheimer erkrankt, ist immer seltener im hier und heute, erzählt plötzlich, dass Anna einen roten Slip mit weißen Herzerln getragen hat.

Elisabeth erfasst Panik - ist ihr Mann in das Verbrechen verwickelt oder sind diese Infos nur wirre Gedanken eines alten, kranken Mannes? Der Mörder ist niemals gefasst worden. Um ihren Mann zu schützen und endlich Klarheit zu erhalten, beginnt Elisabeth zu recherchieren.

 

Elisabeth gerät in einen Strudel von Gewalt, der sie und Heinrich beinahe das Leben kostet.

 

Meine Meinung:

 

Wie schon in seinen anderen Büchern, gelingt es Roman Klementovic, die Spannung bis zur letzten Seite aufrecht zu erhalten, ja sogar zu steigern. Dazu trägt die herbstliche Jahreszeit mit Regen und Nebel sowie die namenlose Kleinstadt, in der sich das Drama abspielt, bei. Ein dampfendes Moor, aus dem ungewöhnliche Geräusche und Gerüche hervordringen, ist schon unheimlich genug. Die Gedanken, die in Elisabeths Kopf Karussell fahren und die tätlichen Angriffe auf Elisabeth, das zeitweilige Verschwinden Friedrichs tragen zur Spannung à la Hitchcock bei.

 

Ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Der Autor führt die Leser mehrmals an der Nase herum. Jedes Mal, wenn man glaubt der Lösung nahe zu sein, gibt es eine überraschende Kehrtwendung.

 

Sehr anschaulich ist die Demenzerkrankung von Friedrich beschrieben. Einige Handlungen Elisabeths sind auch der Überlastung durch die Pflege Friedrichs geschuldet. Sie schläft kaum und wenn, dann schlecht. Das Schlafdefizit lässt in ihrem Kopf Gedankensprünge galoppieren, die sie immer weiter in den Strudel hineinziehen.

 

Das Cover finde ich sehr gut gelungen. Das fahrige Gekritzel passt gut zur Geschichte.

Fazit:

Wer einen fesselnden Thriller ohne Geheimdienst oder wilder Verfolgungsjagden sucht, ist hier richtig. Aber nicht als Gute-Nacht-Geschichte lesen, sonst gibt es Albträume. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.