Rezension

Fantasy Nr 2

Legends-Vol. 2 Stories By The Masters of Modern Fantasy - -

Legends-Vol. 2 Stories By The Masters of Modern Fantasy
von -

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt

In diesem Buch erwarten uns insgesamt 5 Fantasy Kurzgeschichten.
Ich werde den Inhalt der jeweiligen Geschichte kurz zusammenfassen und dann die Meinung zur Geschichte kundtun. In einem gesonderten Kapitel werde ich meine abschließende Bewertung des gesamten Buches abgeben.

Terry Prachett – Das Meer und kleine Fische

Wir befinden uns in der Scheibenwelt, die flach ist und von Elefanten gehalten wird, die auf dem Rücken einer Schildkröte stehen. Hier ist alles möglich und Magie durchdringt die Welt.
Der jährliche Zauberwettstreit steht an, doch einiges ist anders. Einige Hexen haben sich zusammengefunden, ein Wettstreit Komitee gebildet. Und dieses Komitee möchte, das es wenigstens einmal einen anderen Gewinner geben soll. Also soll Oma Wetterwachs dieses Jahr nicht daran teilnehmen.
Oma ist davon natürlich nicht begeistert. Doch sie verzichtet auf die Teilnahme und irgend etwas scheint sie auszuhecken, denn die stets grantige Frau ist plötzlich nett zu allen, was ihnen nun noch mehr Angst einflößt und sie unheimlich nervös werden lässt.

Ich liebe die Scheibenwelt Romane. Sie sind zum einen witzig, nehmen zum Teil aktuelle Geschehnisse aufs Korn und stets steckt eine Moral dahinter.
Es ist eine leichte Unterhaltung, die einen tieferen Kern hat.
Eben so verhält es sich mit dieser Kurzgeschichte. Wir folgen gebannt dem Geschehen, spekulieren wild, werden dabei hervorragend unterhalten und lernen auch etwas dabei.

Terry Goodkind – Die Knochenschuld

Wir befinden uns in Midlands, einer Welt, die von Magie durchzogen ist.
Es herrscht Krieg und als Abbys Dorf überfallen wird und alle Bewohner samt ihrer Familie verschleppt werden, weiß sie, dass sie Hilfe holen muss.
Abby befand sich gerade im Wurzelkeller, als die Feinde ihr Haus stürmten, ihre Pläne konnte sie hören und diese sind schrecklich. Sie wollen die Bewohner ihrer Heimat als Schutzschild im Kampf benutzen.
Sie reist zu den Magiern um Beistand zu ersuchen. In ihrem Gepäck ist ein Knochen, der eine alte Schuld in sich trägt, die vom ersten Zauberer beglichen werden muss.
Nachdem ihre Bitte auf taube Ohren beim Zauberer gestoßen ist, wird sie des nachts besucht, sie muss den Zauberer in ihre Heimat locken, sonst wird ihre Tochter eines qualvollen Todes stürzen. Abby ist verzweifelt, doch es gelingt ihr den Zauberer mit der Knochenschuld hinaus zu locken...

Am Anfang war es sehr schwer sich in die Geschichte hineinzufinden, da mir die Welt und ihre Gegebenheiten nicht bekannt waren. Doch beim Lesen taucht man hinein und beginnt allmählich alles zu verstehen, ohne das es großer Erklärungen bedarf. Eine selbst erklärende Geschichte also, die man versteht, einfach weil alles so schlüssig ist. Ich finde das sehr gelungen, da langatmige Erklärungen einfach den Wind aus den Segeln nehmen und das Erzähltempo drosseln.
Die Welt selber ist sehr grausam und man muss schon bei der einen oder anderen Szene schlucken. Die Geschichte ist gut erzählt, sehr spannend und man ist irgendwann einfach drin, obwohl alles so fremd ist, versteht man doch alles.
Ich bin begeistert und werde mir die Reihe vormerken.

Ursula K. Le Guin – Drachenkind

Auf der Inselwelt Erdsee lebten Drachen und Menschen einst zusammen, doch mittlerweile sind sie getrennt und verfeindet.
Magie ist etwas, mit dem Mann geboren werden, man jedoch auch erlernen kann.
In der Magierschule von Roke sind jedoch nur Männer zugelassen. Doch das hindert Irian, die von ihrem Vater nur Drachenkind genannt wird die Reise auf sich zu nehmen und an die Türen der Schule zu klopfen.
Als Frau müsste sie sofort weggeschickt werden, doch stattdessen tritt ein Rat der Oberhäupter zusammen um über ihr Schicksal zu entscheiden.
Eines ist klar, großes geht von ihr aus, ob nun gut oder schlecht ist noch nicht bekannt.

Ich konnte mich sehr schnell in die Geschichte einfinden und aus irgendeinem Grund kam mir die Welt sehr bekannt vor, auch wenn ich mir sicher bin, dass ich noch keinen der Erdseeromane gelesen habe, auch wenn diese schon vorgemerkt sind.
Die Atmosphäre hat etwas seltsam ruhiges und zugleich bedrohliches an sich. Würde die Bedrohung nicht in der Luft liegen, wäre die Geschichte sehr geruhsam, wie eine Einleitung in etwas, so jedoch haben wir eher das Gefühl, dass sie der Anfang vom Ende ist.
Die Personen sind sehr gut und sehr differenziert ausgearbeitet und die Protagonistin, die nach ihrem eigenen Ich sucht erscheint wie ein Mysterium.

Anne Mccaffrey – Die Läuferin von Pern

Wir befinden uns auf Pern, einer Welt die von Menschen besiedelt wurde um dem hochtechnologischen Mutterplaneten zu entkommen. Pern ist friedlich, die Menschen züchteten Echsen zu Drachen, die ihnen bei dem großen Problem des giftigen Sporenregens zur Seite stehen.
Es gibt auf Pern eine wichtige Berufsgruppe, die uns in dieser Geschichte näher gebracht wird. Die Läufer überbrachten schon seit Jahrhunderten Nachrichten und kleine Pakete von einem Ort zum anderen.
Tenna entstammt einer angesehenen Läuferfamilie. Das Laufen liegt ihr im Blut und nun steht sie vor ihrer ersten Überquerung, als ein ungehobelter Mann mit seinen Lauftieren ihren Weg kreuzt. Sie kann gerade noch ausweichen, zieht sich jedoch unschöne Verletzungen zu, die in der nächsten Burg behandelt werden. Drei Tage lang kann sie nicht laufen, doch auch wenn sie rastlos ist, so merkt sie, dass ihre Verletzungen zu etwas Gutem führen. Sie kann der Zusammenkunft beiwohnen und lernt etwas über sich selber.

Außer im Vorwort des Herausgebers erfahren wir nicht allzu viel von der Welt, doch dies ist in diesem Falle nicht schlimm. Das Hauptaugenmerk liegt auf Tenna und ihrer Berufung und diese wird ausführlich und sympathisch beschrieben.
Wir sind sofort in der Geschichte drin und verzaubert von der Umgebung.
Wir erfahren wirklich nur einen kleinen Bruchteil der Gegebenheiten und dies enttäuscht nicht etwa, sondern macht sehr neugierig.

Robert Jordan – Der neue Frühling

Wir befinden uns in einer Welt, die durchwoben ist von Magie. Einst durften Männer Magie erlernen, das sogenannte Kanalisieren, doch als ein Herrscher sich über alle erhob, wurde dies verboten. Nur noch Frauen werden darin ausgebildet. Doch es gibt eine Prophezeiung, dass es einst einen Mann geben wird, der kanalisieren kann und die Menschheit retten wird.
Nun scheint es soweit zu sein und eine junge Frau, eine sogenannte Aea Sedai namens Moiraine macht sich auf die Suche nach diesem Jungen. Doch es gibt auch böse Zauberer, die seinen Tod wollen und sie ahnt, dass sie so einer Frau auf den Fersen ist.

Die Geschichte selber setzt vor dem ersten Band von Das Rad der Zeit an. Es wird vieles erklärt, doch man merkt sofort, dass die ganze Geschichte zu komplex ist, als dass man sie in einer Kurzgeschichte wirklich nachvollziehen kann. Doch wir erfahren genug um nicht verwirrt zu werden.

Unsere Protagonistin ist hart und doch wirkt sie sympathisch, denn wir sehen sie als Kind ihrer Zeit und sie ist so, wie sie sein muss, auch wenn einige Handlungen für den Leser nicht ganz nachvollziehbar sind.
Die Geschichte begeistert durch viel Fantasie und lässt den Leser nach mehr schreien. Gerne würde ich tiefer in die Mysterien der Welt blicken können.

Meine Meinung

Ich kaufte mir das Buch, da ich daran interessiert war neue Autoren kennen zu lernen. Auch wenn das Buch doch schon etwas älter ist, so waren viele der Autoren für mich neu, hatte ich schließlich noch nichts von ihnen gelesen, auch wenn ich die Namen der Werke schon gehört hatte.
Für mich also die Chance um herauszufinden, ob ich mich an die jeweiligen Buchreihen heranwagen sollte. Denn schließlich sind ca. 100 Seiten oder mehr genug um herauszufinden, ob man mit der Schreibweise und der Welt des Autoren zurechtkommt.

Mich brachte dieses Buch jedoch vor ein ungeheures Dilemma. Ich mochte jeden Autoren und zwei Bücher einer Reihe stehen sogar schon bei mir zu Hause, weitere werden folgen und sind schon vorgemerkt.

Nun aber zum Buch selber. Die Geschichten sind sich im Prinzip ähnlich, somit gibt es keinen Bruch, auch wenn die Welten unterschiedliche sind.
Da in vielen Geschichten nicht allzu viel über die Welt und die Umstände verraten wird, hat der Autor zu jeder Geschichte eine kleine Einführung in die jeweilige Saga gegeben. Dies erleichtert das Lesen ungemein, da man sonst ziemlich ratlos wäre.
Die Geschichten selber betragen meist um die 100 Seiten, sind also nicht allzu kurz, was ich persönlich begrüße. Denn die Geschichten selber sind zu komplex und ebenso die Welten. Mit kürzeren Geschichten hätte man alles nur kurz anritzen können, der Leser wäre enttäuscht gewesen und man hätte sich nicht wirklich ein Urteil darüber macheen können, ob man den Autor noch einmal lesen möchte, oder eben nicht.

Ich bin sehr zufrieden, endlich habe ich etwas von Autoren gelesen, von denen ich gutes gehört habe, mich jedoch noch nicht herangetraut habe, da ich mir nicht sicher war. Da die Reihen sehr viele Bände umfassen und ich sehr ungern eine Reihe mittendrin abbreche, habe ich nun ein gutes Gefühl. Ob ich tatsächlich alle 37 Bände der Rad der Zeit Reihe lesen werde steht noch in den Sternen, doch hineinlesen werde ich auf jedenfall.

Fazit

Ich bin von der Anthologie begeistert und werde mich aufgrund der guten Erfahrungen nach weiteren umschauen um neue Autoren kennen zu lernen.