Rezension

F - wie Francesca Bridgerton

Ein hinreißend verruchter Gentleman - Julia Quinn

Ein hinreißend verruchter Gentleman
von Julia Quinn

[Gelesen und geschrieben in 2010]

Und hier kommt er, der sechste Band der Bridgerton-Reihe. Diesmal geht es um Francesca Bridgerton - wobei, eigentlich geht es ja auch um Michael..

Michael Stirling hat weder einen Titel noch ist er ein reicher Erbe. Er ist der Sohn des jüngeren Zwillingsbruders und somit gehen Titel und Familienbesitz an seinen Cousin John, mit dem er wie ein Bruder aufgewachsen ist und den er ebenso sehr liebt. Michael ist eigentlich zufrieden mit seinem Leben; die Natur hat ihn mit einem extrem guten Äußeren versehen und die Damen der Gesellschaft lieben ihn. Doch dann passiert es: Michael verliebt sich.. in Francesca Bridgerton, die gerade dabei ist, seinen Cousin John zu heiraten. Michael stürzt sich in Ablenkung, er verführt die Damen der Gesellschaft und ist weiterhin Johns bester Freund und somit auch der von Francesca. Kein Wort kommt über seine Lippen, ganz egal wie sehr es ihn auffrisst, dass er die Herzensdame nur im Geheimen lieben darf. Und nach nur 2 Jahren Ehe passiert das Unfassbare: John stirbt überraschend und hinterlässt eine verzweifelte Francesca - und einen noch verzweifelteren Michael. Michael wird von Gewissensbissen geplagt wegen seiner Liebe zu Francesca und dann muss er auch noch den Titel und den Besitz von John übernehmen. Francesca versucht Halt zu finden bei Michael, da er John ebenso geliebt hat wie sie, doch Michael tritt die Flucht nach Indien an und kehrt erst einige Jahre später nach England zurück - gerade als Francesca die Trauer ablegt und plant, wieder zu heiraten..

Dieser Band hat eine ernstere Note als die vergnüglichen Vorgängerbände. Der frühe Tod von John überschattet die Stimmung des Buches und die vielen Selbstzweifel und Schuldgefühle sowohl auf Seiten von Francesca als auch von Michael sind teilweise ziemlich traurig. Es wird immer wieder aus beiden Perspektiven die Stimmung geschildert und man erhält einen Einblick in die Gefühlswelt der beiden. Bis auf den Rückblick passieren die Geschehnisse von Michaels Rückkehr eigentlich fast parallel mit den beiden vorherigen Bänden um Eloise und Colin.

Ich musste auch über Michaels Ruf sehr grinsen, den sie alle nur "den fidelen Wüstling" nennen. Das Buch ist teilweise sehr witzig, vor allem die Dialoge, aber auf der anderen auch sehr traurig. Trotzdem hat es mir sehr gut gefallen und bekommt einen Ehrenplatz mit seinen "Geschwistern" in meinem Buchregal.