Rezension

Erschreckend real

Die Irak-Mission - Carola Wegerle

Die Irak-Mission
von Carola Wegerle

Bewertet mit 5 Sternen

Claire ist aus voller Überzeugung Ärztin. Nach einem Einsatz im Irak ist sie nun traumatisiert. Es fällt ihr schwer, sich in den Klinikalltag einzufügen, da sie mit den Machtspielchen und dem Karrieredenken nichts am Hut hat. Für sie steht der Patient im Vordergrund, aber da sie als Assistenzärztin ihre Entscheidungen nicht eigenständig treffen kann, kommt es immer wieder zu Diskussionen.

Als sie einen Hilferuf von Ibrahim aus dem Irak bekommt, macht sie sich doch auf den Weg um Kinder zu retten, obwohl sie sich geschworen hatten, dass sie bei keinen humanitären Einsatz mehr mitmacht. Alle in dem Team haben unterschiedliche Gründe dafür, dass sie bei diesem Einsatz dabei sind und ihr Leben riskieren.

Schon auf dem Weg zum Einsatzort werden sie überfallen. Als sie endlich am Ziel ankommen, stellt sich heraus, dass es noch schlimmer ist als vermutet. Sie arbeiten unter Hochdruck und müssen es hinnehmen, dass Bewaffnete neben dem Operationstisch stehen. Die Verletzungen der Kinder sollen von Minen stammen, aber Ibrahim und Claire haben Zweifel.

Es ist schwer in Worte zu fassen, was das Buch alles in einem auslöst. Bewundernswert ist es, wie sich einige starke Frauen trotz Angst einsetzen, um Gutes für die Menschen in dieser instabilen Region zu tun. Daneben gibt es aber auch die Menschen, die nur ihre eigenen Interessen durchsetzen wollen.

Alle Charaktere sind sehr authentisch beschrieben. Man spürt daher, dass auch die Mentalität der Menschen im Einsatzgebiet eine große Rolle spielt für das, was dort geschieht.

Für mich ist das Buch ein Thriller, der Fakten aufzeigt, die so in den Nachrichten nicht präsentiert werden. Das Tempo dieser Geschichte ist rasant und fesselnd.

Gut recherchiert, superspannend, hochaktuell und lesenswert.