Rezension

Enttäuschend

Verachtung - Jussi Adler-Olsen

Verachtung
von Jussi Adler-Olsen

Bewertet mit 3.5 Sternen

Klappentext:
Eine Reihe vermisster Personen aus dem Jahr 1987, die durch eine Person und deren entsetzliches Schicksal verbunden sind: Nete Hermansen. Eine junge Frau ohne jede Chance auf ein selbstbestimmtes Leben, von Menschen grausam misshandelt, wird zwangssterilisiert durch einen fanatischen Arzt und verbannt nach Sprogø, der Insel für ausgestoßene Frauen. Sie nimmt grausam Rache ...

Auch in Band 4  dreht sich wieder alles um Carl Mørck und seine Kollegen Assad und Rose vom Sonderdezernat Q. Diesmal beschäftigen sie sich mit einem dunklen Kapitel der dänischen Geschichte. Auf die Insel Sprogo wurden Mädchen und Frauen gebracht, die schwererziehbar oder mit dem Gesetz oder auch nur den Moralvorstellungen ihrer Zeit in Konflikt geraten waren. Viele dieser Frauen wurden vor Verlassen der Insel zwangssterilisiert um zu Verhindern, dass sich Asoziales vermehrt.

Auch die Protagonistin des Romans, Nete Hermansen wird auf die Insel gebracht. Sie ist weder dumm noch kriminell oder moralisch verkommen. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände kommt sie auf die Insel. Mitschuld an Netes Schicksal sind Frauen, sei es eineMitgefangene oder eine Aufseherin auf Sprogo, oder Männer, die sie sexuell ausgenutzt und  dem skrupellosen Arzt Curt Wad in die Hände getrieben haben und schließlich ein Anwalt, der Nete im Bemühen um Gerechtigkeit eiskalt im Stich gelassen hat. Ihr ganzes restliches Leben kreisen Netes Gedanken um Rache, bis sie die Gelegenheit dazu bekommt...

Das Alphabethaus sowie die drei Vorgängerbände haben mich begeistert und ich habe sie regelrecht verschlungen. "Verachtung" verspricht ein ebgensolches Lesevergnügen, doch leider weit gefehlt. Zwar ist das Buch gut und flüssig zu lesen, doch nach 150 Seiten kam so langsam die Frage auf "Wann geht es denn endlich los?!" Erst am Ende nimmt die Story an Fahrt auf, aber dann ist es auch schon zu Ende? Der Rest ist langatmig, vorhersehbar und leider wenig spannend. Alles in allem nur Durchschnittskost und für mich nur drei Sterne wert. Schade! Ich hoffe, Herr Olsen hat sich in Band 5 deutlich mehr Mühe gegeben und es kommt wieder das zu Tage, was seine Romane immer ausgemacht haben!