Rezension

Emotionales Buch

Muttergehäuse
von Gertraud Klemm

„Muttergehäuse“ ist ein Roman von Gertraud Klemm und ist 2016 im Kremayr & Scheriau Verlag erschienen. 

Die Aufmachung ist im Hardcover und wirkt hochwertig und stabil. Das Cover hat ein ungewöhnliches Muster in blau-und orangtönen und sticht direkt ins Auge.

Der Titel ist auch außergwöhnlich. Er vermittelt Härte und Schutz gleichzeitig. So ungewöhnlich wie der Titel ist auch der Roman.

Es war mein erstes Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. 
Der Roman handelt von einer Frau mit unerfüllten Kinderwunsch, unglücklich mit den eigenen Körper und der Gesellschaft. Sie entscheidet sich zu Adoption. Ein schwieriges Thema und eher ein Tabuthema. 
Es ist in drei große Kapitel unterteilt: 
Mutter: Da handelt es sich um die kinderlose Frau, die mit ihrem Schicksal hadert, wütend auf ihren Körper ist. 
Papier: Der Weg zur Adoption. Unglaublich komplizierte Weg über Papierberge und Bürokratie und dem Entsetzen der Gesellschaft, dass man sich dafür entscheidet. Kind: Das Leben mit dem adoptierten Kind. Mutterglück und doch anders sein und auffallen müssen. 

Der Roman hat mich im warsten Sinne des Wortes umgehauen und bewegt. So wortgewaltig. Man erlebt die Gefühle, Wut, Verzweiflung, Unglück der kinderlosen Protoganistin hautnah mit und kann sich sich in die schlimme Lage hineinversetzen. Auch die Hoffnung, Bürokratie, Anstrengungen zur Adoption. Das Glück mit dem adoptierten Kind, der Wut auf die Gesellschaft, die Adoption als was „anderes“ betrachten. 

Es ist kein Roman, den man als Gute-Nacht-Geschichte lesen kann. Nein, ich musste viel nachdenken. Es sind viele Emotionen, die gelesen werden und hochkommen. Es gibt Ungerechtigkeit und Wut und die Gesellschaft, über die man beim Lesen nachdenkt. Mit hat das Buch sehr gut gefallen, ein Roman den ich so noch nicht gelesen habe und kann ihn trotz, oder wegen dem schwierigen Thema weiterempfehlen.