Rezension

Einmal lesen reicht

Inseltage
von Heiner Meemken

Bewertet mit 3 Sternen

Heiner Meemkens Inseltage nehmen einen mit in die in die Jahre gekommene Beziehung von Rainer und Sabine. Rainer arbeitet viel, Sabine versucht sich in der Malerei zu verwirklichen. Mit einem Wochenende auf einer Insel will Rainer Sabine überraschen und sie im Luxushotel verwöhnen. Doch dann kommt alles anders - Sabine erfährt durch Zufall, dass Rainer eine Geliebte hat, und dann gehen beide erstmal getrennte Wege, um mit der neuen Situation klar zu kommen.

Mir hat gefallen, dass die Erzählperspektive in übersichtlichen Abständen zwischen Rainer und Sabine wechselt, und auch, wie Heiner Meemken die Suche nach der Antwort auf "was verbindet uns eigentlich" allmählich einkreist. Der Erzählstil ist stimmig und das Buch lässt sich relativ schnell lesen.

Was mir nicht gefallen hat, ist die Verortung des Geschehens - ein Kaufanreiz war für mich durchaus, dass das Wochenende auf Spiekeroog stattfinden soll - nur habe ich "mein" Spiekeroog hier in keinem Satz wiedergefunden, abgesehen vielleicht davon, dass die (verpasste) Fähre in Neuharlingersiel abfährt.
Und eigentlich ist der konkrete Ort für die Erzählung auch egal - nur hat es mich beim Lesen schon gestört, dass ich die beschriebenen Plätze auf Spiekeroog nicht verorten konnte.

Insgesamt bleibt auch wenig zurück - beide Charaktäre werden, wie es sich für eine Erzählung ja auch gehört, nur kurz angerissen, und auch die vielen inneren Monologe haben mir die Protagonisten nicht näher gebracht.

War ganz nett auf einer Nachbarinsel zu lesen - und wandert hier ins offene Bücherregal.