Rezension

Einfühlsam. Spürbar. Lebendig.

Südwind -

Südwind
von Corina Burkhardt

Leseerlebnis:

Ich bin sehr gut in die Geschichte gestartet. Madison ist eine junge Frau, die lange sehr behütet aufgewachsen ist und nur im kleinen versucht hat zu rebellieren, um sich nachher doch den Wünschen ihrer Mutter zu beugen. Man merkt, dass sie aus diesem starren Fesseln ausbrechen möchte und ihren eigenen Weg gehen will. Sie wird sehr gut charakterisiert und erhält ein großes Maß an Tiefe.
Der männliche Protagonist ist zunächst schwer zu greifen. Mit der Zeit kann man mehr und mehr hinter seine Fassade blicken und erkennt, was hinter seiner mürrischen und abweisenden Art verborgen liegt. Die Nebencharaktere bereichern den Roman, verbleiben aber im Hintergrund.
"Südwind" wird aus Madisons Sicht erzählt. Dabei schreibt Corina Burkhardt mit sehr viel Feingefühl, Bedacht und teilweise etwas Schwermut, der der Geschichte allerdings gut tut.  Zum Ende hin gewinnt die Story immer mehr an Leichtigkeit. Diese schleichende Veränderung im Zeilenfluss ist der Autorin äußerst gut gelungen.
Fazit:
Ein gelungenes Buch über das Ablegen von fremdbestimmten Fesseln und über die Kraft seinen eigenen Weg zu gehen.