Rezension

Einfach nur wundervoll

Dankbarkeiten - Delphine De Vigan

Dankbarkeiten
von Delphine de Vigan

Bewertet mit 5 Sternen

unglaublich traurig, zutiefst bewegend und unendlich schön! Eine zu Herzen gehende Geschichte über den Abschied, aber eben auch über Dankbarkeiten.

Einer ehemaligen Korrektorin, deren ganzes Leben sich um Worte drehte, gehen allmählich eben diese Worte aus. Bei diesem Gedanken allein erschließt sich bereits die Tragweite der Tragödie.

Dieser Albtraum, dass einem irgendwann die Worte fehlen – für Mischka wird er Realität. Es ist rührend, wie sie versucht, diesen Verlust zu kaschieren, indem sie die fehlenden durch andere Wörter ersetzt, die dann aber eben leider keinen Sinn mehr ergeben. Mit ansehen zu müssen, wie sie nicht nur die Worte, sondern ganz langsam auch sich selbst verliert, bricht einem beinah das Herz.

Und darum es ist tröstlich zu erleben, wie liebevoll ihre zwei Vertrauten mit dieser Situation umgehen. Zum einen Marie, die Mischka sehr nahe steht, da sie so etwas wie ihre Ziehtochter ist. Zum anderen Jérôme, der Logopäde des Heims, in dem Mischka nun leben muss. Beide versuchen ihr das Gefühl zu geben, verstanden zu werden.

Beinahe zärtlich schildert die Autorin diese letzte Station in Mischkas Leben. Ein leises, rührendes Buch, das sehr sensibel mit einem Thema umgeht, das vielen von uns große Angst macht, uns aber an vielen Stellen aber auch schmunzeln lässt. Und es weckt den Wunsch in uns, mal wieder „Danke“ zu sagen!

Danke für dieses wundervolle Buch!