Rezension

Eine warmherzige Geschichte über Hoffnungen, Träume und Mut

Hoffnung auf eine glückliche Zukunft -

Hoffnung auf eine glückliche Zukunft
von Gaby Hauptmann

Bewertet mit 3.5 Sternen

Als 13jähriges Mädchen kommt die aufgeweckte, wissbegierige Anna nach Steckborn in die Schweiz, wo sie im Gasthof Krone zu arbeiten beginnt. Mit ihrer fröhlichen, lebensfrohen Art knüpft sie schnell Kontakte, lernt zügig alle Fertigkeiten und bringt sich gern ein. Dennoch gibt es auch so manche Situationen, die ihr zeigen, wie es jungen Frauen in der von Männer dominierten Welt ergeht und wovor sie sich hüten muss. Auch der erste Weltkrieg geht nicht spurlos an ihnen und auch ihren Familien vorbei. 

Als sie ihr Herz an August verliert und sie gemeinsam das Wagnis des heruntergekommenen Gasthauses „Hirschen“ am Ufer des Bodensees eingehen, merken sie, wie viele Hürden sie überwinden müssen. Nicht nur die Wirtschaftskrise, sondern auch Neid und Missgunst machen ihnen das Leben schwer…

Anna durch ihre Jugend bis zu ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter zu verfolgen hat richtig Spaß gemacht. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und sagt frei heraus, was sie denkt und fühlt. Aber das auf so eine liebenswerte und sympathische Weise, auch wenn sie oft etwas naiv wirkt. Doch schnell merkt man, was hinter dieser kleinen, aber klugen Person steckt und wie sie für das kämpft, was ihr am Herzen liegt und sich auch für andere einsetzt. Ihr Einfallsreichtum und Raffinesse sorgen dafür, dass sie sich zu einer mutigen Frau entwickelt, die sich trotz aller Anfeindungen nicht unterkriegen lässt und trotz Rückschlägen immer wieder aufsteht.

Sanft und gefühlvoll verbunden mit gut platzierten humorvollen Einlagen erzählt die Autorin die Lebensgeschichte von Anna. Dabei wird man auf eine historische Zeitreise, beginnend in der Schweiz bis zum Bodensee, mitgenommen. Lebensträume verwirklichen, auch wenn man dafür Umwege, Ängste und Sorgen in Kauf nehmen und so manchen Verlust erleben muss.

Interessanterweise gab es Anna samt Familie wirklich, ebenso wie verschiedene Örtlichkeiten, nur die Rahmengeschichte wurde hier und da von der Autorin der Zeit, den damaligen Sitten und Gebräuchen angepasst und nach eigenem Ermessen interpretiert und endet mit einem kleinen Cliffhanger.

Es ist bislang mein erstes Buch der Autorin, aber definitiv nicht mein letztes. Durch die Sprecherin Christiane Marx, die mit ihrer angenehmen Erzählstimme Stimmung und Personen perfekt eingefangen und rübergebracht hat, hatte ich ein richtig schönes Hör- und Leseerlebnis und freue mich schon auf die Fortsetzung des Romans.