Rezension

Eine schicksalhafte koloniale Familiensaga

Das Hochzeitszimmer -

Das Hochzeitszimmer
von Rüdiger und Sonja Lehmann

Die Autoren Rüdiger und Sonja Lehmann erzählen in ihrem 1. Band „Das Hochzeitszimmer“ der Sally-Wheeler-Trilogie, eine fiktive Geschichte der Londoner Journalistin Sally Wheeler, die sich auf die Spuren ihrer Herkunft begibt.

Inhalt:
Die Autoren erzählen in ihrer fiktiven Familiensaga Neuerscheinung 2024 die Geschichte der Londoner Journalistin Sally Wheeler, die sich auf die Spuren ihrer Herkunft begibt. Dabei begleiten sie die Ausbeutung Afrika und die deutsche Kolonialpolitik auf dem Weg zu drei Familien. Die über eine Diamantenmine und international agierende Hotel Dynastien seit über hundert Jahren schicksalhaft miteinander verkettet sind.

Auf ihrer Suche begegnet Sally Wheeler den Familien von Odenfeldt und van der Meer, die durch eine Diamantenmine und eine internationale Hotelkette ineinander verstrickt sind. Beeindruckt von den außergewöhnlichen Begebenheiten in den Hochzeitssuiten der Hotels, stößt sie auf schreckliche seelische Wunden der afrikanischen Familie Okoye. Die der Abhängigkeit von den brutalen Kolonial Herren der Familie van der Meer zum Opfer fällt. Die Ereignisse der kommenden Jahrzehnte im Strudel der Weimarer Republik, des Dritten Reichs und der griechischen Militärdiktatur sind die Schlüssel zu dem, was Sally Wheeler gleichermaßen fürchtet und erhofft: die Wahrheit mit der Chance auf eine glückliche Zukunft im Zeichen der Liebe.

Meine Meinung:
Als die Londoner Journalistin Sally Wheeler zufällig in der Zeitung von dem geplanten Museumsbau in der stillgelegten Diamantenmine der van der Meer Diamond Mining Corp. in Namibia liest, erwacht ihre Neugier auf ihren Geburtsort und ihrer Herkunft. Ihre Mutter hatte ihr nie aus der Vergangenheit und ihrer eigentlichen Heimat erzählt. Was ist damals Geschehen …

Sally lebt in einer schwierigen Beziehung mit ihrem Ehemann, denn beide versuchen ihrem beruflichen Erfolg, gerecht zu werden. Die Ehe scheint aber vor dem aus zu stehen! Umso mehr Zeit nimmt Sally sich für ihre Recherche und bald gelingt es ihr, auf die Familien von Odenfeldt und van der Meer, die durch eine Diamantenmine in Kolmanskop bei Lüderitz und eine internationale Hotelkette ineinander verstrickt sind, Kontakt aufzunehmen. Ein Interview nach dem anderen folgt und Sally, lernt die außergewöhnlichen Begebenheiten in den Hochzeitssuiten der einzelnen Hotels in den unterschiedlichsten Ländern kennen, die sie tief berühren.

Auf ihren Reisen findet Sally bei Eric und Eleni viel Hilfe und Unterstützung, während die ältere Generation, ihr ablehnend gegenüber tritt. Langsam kommt Sally aber ihrem Ziel näher. Sie kommt auf die Spur der afrikanischen Familie Okoye, die dem brutalen Minenbetreiber Carlo van der Meer und seinen kolonialen Gräueltaten zum Opfer gefallen ist und erkennt, wie ein Puzzle, die Wahrheit.

Zitat:
Die Rückblicke in die Vergangenheit haben mir Inhaltlich sehr gut gefallen und hätten durchaus ausgiebiger sein können. Jedoch mit dem plötzlichen Wechsel von der Gegenwart in die Vergangenheit und dann auch noch zu unterschiedlichen Jahrzehnten, die wiederum durcheinander gewürfelt erzählt werden, hatte ich so meine Probleme! Hier fehlte mir einfach eine gelungene Verknüpfung.
Sicher hätte ich sogar gerne noch mehr über die die Ausbeutung Afrikas und die deutsche Kolonialpolitik gelesen, aber durch Sallys fiktive Geschichte fand ich das Buch interessant, es hatte Raum für eigene Vorstellungen. Ich konnte die Emotionen der Charaktere leider nur bedingt nachvollziehen auch wenn das Ende mit einigen Überraschungen aufwartete.
Von mir 3 von 5 Sternen!