Rezension

Eine Hochzeitsreise mit Todesfällen

Die Schwestern von Mitford Manor – Dunkle Zeiten -

Die Schwestern von Mitford Manor – Dunkle Zeiten
von Jessica Fellowes

Bewertet mit 5 Sternen

Der Klappentext: „Januar 1929: Die Golden Twenties neigen sich langsam ihrem Ende, doch für Diana Mitford, die dritte der legendären Schwestern, geht es jetzt erst so richtig los. Sie heiratet den Brauerei-Erben Bryan Guinness und geht mit ihm auf eine Hochzeitsreise durch ganz Europa. Begleitet wird sie von Louisa Cannon, ihrem ehemaligen Kindermädchen, und einer Entourage von Freunden und Bekannten, die zur Londoner Highsociety gehören. Ihre erste Station: Paris, die Stadt der Liebe. Doch dort stirbt einer ihrer Begleiter unter merkwürdigen Umständen. Im fernen London vermutet Guy Sullivan, dass es sich um Mord handelt und beginnt zu ermitteln, während die Gruppe weiterreist nach Venedig. Ist unter ihnen etwa ein Mörder? Schwebt Diana in Gefahr?“

Zum Inhalt: Bei „Dunkle Zeiten“ handelt es sich um den dritten Band der Serie um die Schwestern von Mitford Manor, insgesamt gibt es sechs Schwestern dieser illustren und wohlhabenden Familie. Angesiedelt sind die Bände im London der 1920er Jahre und neben der jeweiligen Schwester ist die eigentliche Hauptperson deren ehemalige Anstandsdame und enge Vertraute Louisa Cannon. Natürlich gibt es Anknüpfungspunkte und eine gewisse Rahmenhandlung, doch man kann diesen Band auch gut lesen und genießen ohne die ersten Teile zu kennen. Diana Mitford hat den Brauerrei-Erben Bryan Guinness geheiratet und geht mit ihm und einer größeren Entourage auf ausgedehnte Hochzeitsreise auf dem Kontinent. Bereits beim ersten Reiseziel, Paris, gibt es einen Todesfall in der Reisegruppe, angeblich eine Allergie. Aber richtig misstrauisch wird Louisa beim nächsten Todesfall in Venedig. Wirklich alles nur ein Unglücksfall? Und was hat dieser seltsame Reporter Luke Meyer wirklich vor, er ist immer im Dunstkreis der Reisegesellschaft, gehört aber nicht wirklich dazu und ist immer präsent.

Meine Meinung: Der Autorin Jessica Fellowes gelingt es die goldenen Zwanziger wieder zum Leben zu erwecken und ihre Leser in diese Zeit zu entführen. Gut recherchiert und authentisch beschrieben, kann man sich die Situationen wirklich sehr gut vorstellen. Sowohl die gesellschaftlichen Zusammenhänge und Unterschiede als auch die politischen und wirtschaftlichen Konstellationen werden berücksichtig, immerhin befinden wir uns im Jahr 1929, dem Jahr des großen Börsenkrachs, dem Aufstieg der NSDAP.  Auch ihren verschiedenen Protagonisten haucht sie Leben und Charakter ein. Interessant fand ich vor allem den Unterschied zwischen Diana und Louisa, während die eine ganz im Luxus schwelgt und nach einem Laissez-faire-Motto lebt, steht die andere mit beiden Beinen am Boden und versucht ihre eigene Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren. Neben diesen historischen Komponenten kommt natürlich auch in diesem Band ein spannender und verzwickter Kriminalfall nicht zu kurz und sorgt dafür, dass man das Buch kaum weglegen will. Wer ist der Mörder und warum? Man rätselt bis zum Schluss. Erzählt wird übrigens in einem sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil und in der 3. Person.

Mein Fazit: Ein weiterer authentischer historischer Roman mit einem guten Krimianteil rund um Louisa Cannon.

Ich danke dem Piper Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.