Rezension

eine gelungene, humorvolle Geschichte für junge Science Fiction Fans

Max und die Sache mit der Raumzeit-Faltungsinversion
von Frank Schlender

Inhalt:
Max, Willi und Ben lieben Science-Fiction-Storys und sind absolute Nerds, was "Zukunftstechnik" angeht. Daher spinnen sie sich auch die wundersamsten Geschichten zusammen, als in der seit Jahren unbewohnten Villa plötzlich Licht zu sehen ist und das Mädchen, das darin wohnt, alles andere als typisch zu sein scheint. Sie spricht in einer seltsam "abgehackt" wirkenden Sprache, hat dreieckige Haare und fährt auf einem Fahrrad, das absolutes Hightech zu sein scheint.

Doch das ist nicht alles: Um die alte Villa herum gibt es eine Art Schutzschild und der Stromzähler dreht beinahe durch.
Max, Willi und Ben müssen herausfinden, was dort wirklich vor sich geht.
 
Meinung:
Schon bei der Ankündigung dieses interessant klingenden Titels wusste ich, dass ich "Max und die Sache mit der Raumzeit-Faltungsinversion" lesen muss.
Gleich zu Beginn wurde ich auf das Glossar aufmerksam gemacht, dass nicht ganz so nerdigen jungen Leuten wie Max und seine Freunde bei den ganzen Science-Fiction-Begriffen eine Hilfe sein könnte.
 
Mit dem Prolog zeigt Frank Schlender dann gleich auf, dass es sich nicht um ein zeitgenössisches Werk handelt, sondern sich durchaus Mysteriöses oder gar Außerirdisches in der alten Villa der Straße tut.
Dann lernte ich Max kennen und seine Abneigung gegen Wecker. Stundenlanges Lesen, Modellroboter-Bauen und mit seinen Freunden skypen wäre auch so viel besser als in die Schule zu gehen, wo er und seine Freunde als "Freaks" verschrien sind und sich schlagfertig gegen Schulqueen Sandy und ihre Truppe zur Wehr setzen müssen.
Dann sieht Max plötzlich Licht in der alten Villa und alles ist anders. Die Neugier der drei Jungs ist vor allem geweckt, als Penelope - ein wunderhübsches Mädchen mit weißen Haaren und sehr gewöhnungsbedürftiger Sprache - auftaucht. Sie könnte ein Roboter aus der Zukunft sein, oder?

Die Jungs setzen alles daran, mehr über Penelope und die seltsame Erwachsene, die ebenfalls in der Villa wohnt, herauszufinden. Kameras mit Live-Übertragung, zur Observation umgebaute ferngesteuerte Autos... Für die Technik-Nerds kein Problem.
Doch langsam kommt Max hinter das Geheimnis und muss sich von Penelope fernhalten. Denn es gibt ein klitzekleines Problem...
 
Anfangs musste ich mich an den jugendlichen Schreibstil des Autors gewöhnen, weil er meiner Meinung nach für die Altersgruppe ab 12 doch etwas zu "jung" war - wären da nicht die vielen, vielen "Nerd-Wörter", die die Zielgruppe vermutlich gar nicht kennt (oder nicht kennen sollte, weil die FSK der entsprechenden Filme weit höher ist). Daher hatte ich anfangs wirklich mit dem Umstand zu "kämpfen", aus welcher (Alters-)Sicht ich dieses Buch nun lesen sollte. Als ich aufgegeben habe, mir darüber Gedanken zu machen, konnte ich es als "weit über die Zielgruppe hinaus, liest trotzdem viele Kinder- und Jugendbücher und kennt auch die meisten der genannten Dinge im Glossar" lesen und wirklich genießen. Eine sehr spezielle Zielgruppe, die es - denke ich - aber dennoch öfter gibt.

Meine Neugierde auf die mysteriösen Bewohner der alten Villa war geweckt und ich freute mich auf jede weitere Begegnung, jeden weiteren Plan, mehr herauszufinden, und litt bei den zahlreichen Rückschlägen, die die Charaktere dennoch mit Humor und guten Sprüchen verarbeiteten. Frank Schlender lässt seine Charaktere und auch den Leser lange zappeln, bis er wirklich Details über die Neuen aus der Straße offenbart. Dabei lässt er den normalen Schulalltag nicht aus und schafft so normale Umstände, in die sich jeder Jungleser hineinversetzen (und älteres Publikum sich daran erinnern) kann. Inklusive erste sich anbahnende Gefühle für das andere Geschlecht - ganz gleich wie zickig es doch im ersten Augenblick ist.
Dann - nach der Auflösung - geht es Schlag auf Schlag. Die Zeit wird knapp, es gibt viel zu tun und Max steht plötzlich zwischen den Stühlen. Der Countdown läuft und ich fieberte mit Max dem Ende entgegen.
 
Ein für die Geschichte sehr passendes Ende. Dennoch hätte ich mir ein paar weitere Antworten gewünscht - doch das hätte vermutlich schreckliche Konsequenzen nach sich gezogen – obwohl durch die erzählende dritte Person vielleicht doch eine kleine Möglichkeit bestanden hätte…
 
Urteil:
"Max und die Sache mit der Raumzeit-Faltungsinversion“ ist eine gelungene, humorvolle Geschichte, für deren "Auflösung" ich mir jedoch noch ein paar mehr Antworten gewünscht hätte. Die lockere Erzählweise und der frische Wind im Jugendbuchbereich glichen die nur schwere Zuordnung zur Altersgruppe wieder aus. Knappe 4 Bücher für Max, Willi, Ben und Penelope.

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