Rezension

Eine eher ungewöhnliche Geschichte über die Liebe zur Musik.

Stille zwischen den Noten - Heike Fröhling

Stille zwischen den Noten
von Heike Fröhling

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch hat mich sehr überrascht.
Gleich zum Anfang lernen wir Sven und Madeleine kennen.
Die beiden verbindet die Liebe zur Musik.
Madeleine konnte endlich ihren Traum erfüllen und darf am Orchester Geige spielen.
Sven, der erst ihr Mentor und später ihr Freund wird, scheint sich jedoch immer mehr zu verlieren.
Immer mehr ist er an der Schwelle vom Genie  zum Wahnsinn, dabei ist seine innere Zerrissenheit immer greifbar.
Das Buch nimmt immer mehr an Spannung auf, auch wenn es eher ruhig von statten geht.
Dennoch ist es elektrisierend zu lesen, wie malerisch die Liebe zur Musik beschrieben wird.
Man kann es nicht in Worte fassen, man muss es spüren.
Eine Leidenschaft die keine Grenzen kennt.
Doch in diesem Buch geht es nicht nur um Musik, auch wenn dies der zentrale Kern ist.
Es geht darum was man alles opfert, um das zu erreichen, was man ersehnt.
Sven ist ein eher ruhiger Charakter der sich im Laufe der Zeit immer mehr verliert.
Er entwickelt eine Besessenheit, die schier unglaublich ist und unheimlich mitnimmt.
Wird ihm die Liebe zu Madeleine helfen, oder ist es dafür schon zu spät?
Madeleine dagegen ist sehr selbstbewusst und ich mochte sie auf Anhieb.
Ihr Handeln dagegen sprach für Unsicherheit und Verletzlichkeit.
Hier offenbaren sich uns Abgründe, denen man nicht immer entrinnen kann.
Manchmal ist er einfach zu tief, um was dagegen zutun.
Aber gibt es nicht immer eine Lösung?
Svens Leben, ist das Geigen bauen.
Man spürt seine Leidenschaft dafür.
Es ist herzzereißend den Verlauf der Geschichte zu beobachten.
Das Ende dieser Geschichte hat mich sehr überrascht, denn damit hatte ich nie im Leben grechnet.
Ich musste extra nochmal zurückblättern, ob ich auch wirklich nichts überlesen habe.
Dieses Buch hat mich wirklich in Atem gehalten und auch jetzt lässt es mich nicht los.
Der Autorin ist es wunderbar gelungen, dem Leser ein Gespür für das ganze zu vermitteln.
Man leidet und zittert mit.
Einiges ist schockierend, anderes einfach nur befremdlich.
Auich wenn ich diese Geschichte größtenteils ziemlich vorhersehbar fand, hat es mich dennoch nicht gestört.
Es hat mich dermaßen gefesselt, daß ich einfach nur wissen musste wie es weitergeht.
Viel zu schnell ist man am Ende angelangt.
Ich fand die Story unheimlich schön, aber auch sehr ungewöhnlich.
Wir erfahren hierbei die Perspektiven von Sven und Madeleine. Was den beiden eine besondere Tiefgründigkeit verleiht.
Beide könnten unterschiedlicher nicht sein und dennoch sind sie verbunden auf ewig.
Durch ihre Liebe und die zu ihrer Musik.
Besonders Madeleine fühlt man sich unglaublich nah.
Man kann ihr Handeln und Fühlen stets sehr gut nachvollziehen.
Einzig Sven blieb mir bis zum Schluss ein Rätsel.
Aber auch die anderen Charaktere wirken sehr authentisch und real auf mich, auch wenn sie mehr oder weniger im Hintergrund bleiben.
Die einzelnen Kapitel haben eine normale Länge, die Gestaltung hat mir unheimlich gut gefallen, es verschafft dem Ganzen einfach mehr Leben und eine Seele.
Der Schreibstil der Autorin ist ruhig, fließend und stark einnehmend.
Durch die vielen Beschreibungen und den Details fühlt man sich dem ganzen einfach sehr nah und das entfesselt die Emotionen.
 Das Cover und der Titel spiegeln die Seele des Buches wieder und sind daher sehr gut gewählt.

Fazit:
Eine eher ungewöhnliche Geschichte um die Liebe zur Musik.
Starke Charaktere und eine ungemein spannende Handlung, machen dieses Buch unvergesslich.
Es fesselt, stimmt nachdenklich und ist unheimlich emotional gestaltet.
Eine klare Leseempfehlung.
ich muss mir jetzt noch paar Tränchen aus den Augen wischen.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.