Rezension

Eindringlich, erschütternd, wortgewaltig

Unter Deck -

Unter Deck
von Sophie Hardcastle

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover ist wunderschön und passend zur Geschichte gestaltet. Der Klappentext deutet schon an, was unter Deck mit der jungen Frau passieren wird, dennoch ist hier unbedingt eine Triggerwarnung angebracht, es wird sexualisierte und psychische Gewalt beschrieben. Leider fehlt diese Warnung im Buch.

Olivia lernt zwei wunderbare Menschen und Seelenverwandte kennen, den älteren Mann Mac und seine Freundin Maggie. Maggie ist blind und hat mit Liv eine Gemeinsamkeit, Synästhesie. (Dies beschreibt die Autorin wunderschön und bildhaft.) Das gibt Liv das Gefühl der Zugehörigkeit und Sicherheit. So entschließt sie sich mit ihnen an einer Regatta teilzunehmen. Zum ersten mal fühlt sie sich akzeptiert und frei. Sie findet ihre Liebe zum Meer und entscheidet sich dazu Segelschiffe zu überführen.
Dabei kommt es für sie zu einem einschneidendem Erlebnis, das ihr ganzen Leben für immer verändern wird.

Unter Deck, mitten auf dem Meer und niemand hört ihre Schreie.

Die Geschichte ging mehr so unter die Haut, es war schrecklich was sie erlebte und auch die darauffolgenden Ereignisse auf dem Schiff, haben mich sehr erschüttert. Ich habe geweint, ich war wütend und fassungslos. Ihr ganzen Leben wurde von jetzt auf gleich zerstört und man sitzt hilflos da und kann nicht eingreifen.

Olivia versucht die Tat hinter sich zu lassen, sie kämpft, der Leser hofft, aber es ist schwer und zehrt an den Kräften.

Dieser Roman ist sprachgewaltig, anmutig, erschütternd, emotionsgeladen und hat eine Achterbahnfahrt der Gefühle in mir ausgelöst. Man hat das Gefühl, ganz nah dabei zu sein. Auf dem Meer, im wunderschönen Korallenriff und in ihren schlimmsten Stunden. Eine großartiges Werk der Autorin und großartig übersetzt von Verena Kilchling.

Ein wichtiges Buch, ein wichtiges Thema, das Gehört werden muss. Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus, an Leser*innen die mit dieser Thematik kein Problem haben.