Rezension

Ein Zwiespalt

Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen - Ulla Scheler

Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen
von Ulla Scheler

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kennt ihr das? Ihr lest ein Buch und müsst es am Ende erstmal sacken lassen, aber auch nachdem ihr tagelang über die Geschichte nachgedacht habt, könnt ihr immer noch nicht sagen ob euch das Buch jetzt gefallen hat oder nicht.
So ging es mir mit "Es ist gefährlich bei Sturm zu schwimmen". Ich stecke in einem Zwiespalt. Einerseits hatte die Story eine Sogwirkung auf mich der ich mich nicht entziehen konnte und ich habe es verschlungen, andererseits waren da die Charaktere mit denen ich so gar nicht warm geworden bin und deren Handlungen mich haben schier verzweifeln lassen. Es spricht sicherlich für das Buch wenn man am Ende noch lange über das Geschehene nachdenken muss und das auch erstmal verarbeiten muss. Ich war fassungslos und wütend und im ersten Moment hätte ich dem Buch am Liebsten nur einen Stern gegeben, aber macht nicht genau das ein gutes Buch aus, wenn es Emotionen weckt und man das Bedürfnis hat über das Gelesene zu reden und zu diskutieren?!
Hanna mochte ich anfangs eigentlich sehr gern, sie war klug, nicht auf den Mund gefallen und witzig, nur schaltet bei ihr scheinbar völlig das Gehirn ab wenn es um Ben geht.
Ben mochte ich anfangs auch, er war einfach anders, seltsam aber anders. Allerdings hatte er sich seine Sympathiepunkte am Ende komplett verspielt. Die Autorin hat eine sehr poetische Art zu schreiben, dennoch kann man der Geschichte leicht folgen. Mir persönlich fehlten etwas die Höhepunkte in der Story, gleichmäß plätschert diese vor sich hin. Es wurde zwar nicht langweilig, aber dennoch fehlte etwas die Dramatik.

Mein Fazit
"Es ist gefährlich bei Sturm zu schwimmen" ist ein Jugendthriller, der leise Töne anschlägt und mich zwiegespalten zurück gelassen hat. Spricht es für ein Buch, wenn dem Leser das Ende mal nicht gefällt, es einen aber wütend und fassungslos zurück lässt? Ich glaube dieses Buch wird man mögen oder eben nicht, einen Mittelweg wird es nicht geben.