Ein zarter Roman
Bewertet mit 4 Sternen
Die kleine Souvenirverkäuferin von François Lelord. Gelesen von Detlef Bierstedt, erschienen im HörbucH Hamburg HHV GmbH Verlag im April 2012
Julien, ein französischer Arzt der in der Botschaft praktiziert wird zu einer todkranken französischen Nonne gerufen die kurz darauf an einem Virus stirbt. Julien reist mit einer britischen Ärztin zum Ursprungsgebiet des Virus um dort Untersuchungen anzustellen. Kurz zuvor ist er, eigentlich recht oberflächlich, mit einer Vietnamesischen Souvenirverkäuferin in Kontakt gekommen. Er ist sehr fasziniert von der jungen Frau und beginnt Gefühle für sie zu entwickeln. Der Kontakt zu der jungen Frau ist aber auch der Staatsmacht nicht verborgen geblieben. So wird Herbstlicht verhaftet und soll zur Umerziehung geschickt werden.
Lelord macht eine tiefe Verbeugung zu seiner Wahlheimat und nimmt uns mit in ein Land welches sich selbst ein Bein stellt und seine Bürger verfolgt und verarmen lässt. Der Kontrast zwischen Politik und sanftmütigen Menschen die einfach nur versuchen sich und ihre Familien über die Runden zu bekommen ist stark, die Schönheit von Sprache und Zartheit der Liebe überwiegen aber. So wurde dieses leider gekürzte Hörbuch zu einem Hoervergnuegen welches ich gar nicht anhalten wollten um nur immer weiter die Geschichte zu hören. Etwas viel hat der Autor in die Geschichte gepackt, weniger wäre da mehr gewesen, aber er wollte halt möglichst viel rueberbringen. Die Geschichte spielt zum Ende des 20. Jahrhundert und erscheint uns etwas entschleunigt da man damals tatsächlich noch Leute aufsuchen musste um sich mit ihnen zu unterhalten. Ein wunderbarer Roman für einen lauen Nachmittag auf der Terrasse.