Rezension

Ein wichtiges Buch.

Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst
von Albrecht Müller

Zum Thema Meinungsmanipulation gibt es viele Bücher, alte wie neue. Ich habe schon einige davon gelesen und viele Vorträge und Dokumentationen zum Thema Propaganda gesehen. Trotzdem, oder gerade deshalb, finde ich dieses Buch sehr gut geschrieben.
Warum? Das Portal Nachdenkseiten, das unter anderem von Albrecht Müller betrieben wird, befasst sich hauptsächlich mit dem Thema Medien und Medienberichterstattung. Von daher ist der Autor im Thema drin.
Vielen Menschen fällt auf, dass Zeitungen und Fernsehsender immer häufiger in gleicher Weise über ein Thema berichten. Dazu bringt Albrecht Müller verschiedene Beispiele:
- Die Berichterstattung zur Ukrainekrise, die Putin als Aggressor darstellt, aber die Rolle der USA außen vor lässt.
- Medienkampagnen vor den Hartz Reformen von Schröder, die alle ins selbe Horn tuteten.
- Medienkampagnen zur Notwendigkeit der Masernimpfungen.
Gerade zu diesem Thema habe ich auch versucht, eine anders lautende Meinung zu finden, weil ich mich gefragt habe, ob Masern wirklich so ein großes Problem sind. Es war mir fast unmöglich.

Albrecht Müller geht nicht so sehr psychologisch oder analytisch ans Werk. Er erklärt nicht, wie der menschliche Geist aufgebaut ist oder wem unsere Medien gehören. Diese Themen kommen nur am Rande zu Wort.
Stattdessen hat er 17 Manipulationsmethoden aufgezählt, die kurz erläutert und durch Beispiele erklärt werden, z.B. die Methode des Verschweigens, eine Geschichte verkürzt zu erzählen oder die Veröffentlichung von (angeblichen) Umfrageergebnissen vor eine Wahl.
Im weiteren Verlauf zählt er viele Medienkampagnen aus der Geschichte der BRD auf und erklärt die verschiedenen Manipulationsmethoden, die zur Anwendung kamen.
Das Buch ist leicht verständlich und ermöglicht es jedem, Manipulationsmethoden besser zu durchschauen und sich eine wirkliche eigene Meinung zu bilden. Da das Buch laut Nachdenkseiten demnächst auf Platz 10 der Spiegel-Bestsellerliste steht, scheint das Thema auf breites Interesse zu stoßen.

Kommentare

Claqueur kommentierte am 21. Oktober 2019 um 20:29

Danke für diesen wertvollen Tipp, der Autor scheint mir von der Seele zu sprechen. Mir ist es nämlich auch schon häufig aufgefallen.