Rezension

Ein warmherziger und humorvoller Roman zum Wohlfühlen

Vergissmeinnicht war gestern - Ilke S. Prick

Vergissmeinnicht war gestern
von Ilke S. Prick

Inhalt:

Für Marieke geht`s zurück auf Anfang und das mit Mitte vierzig, kein leichtes Unterfangen. Dennoch fasst sie, endlich den Entschluß, ihren untreuen Ehemann zu verlassen und einen Neustart zu wagen. Ihre Schwester Alexandra ist ihr da leider keine große Hilfe. Die Therapeutin setzt auf eine baldige Versöhnung und rät Marieke an der Ehe festzuhalten. In ihrer neuen Nachbarschaft findet sie die Unterstützung, die sie braucht. Die kleine Gemeinschaft funktioniert, wie eine große Familie. Marieke entdeckt wieder die Freude an der Kunst und endlich an sich selbst zu denken und das Leben, in von ihr gewollte Bahnen zu lenken. Ausgerechnet ein herrenloser Hund hilft ihr aus der anfänglichen Einsamkeit heraus. Marieke gibt ihm eine neues zu Hause auf Zeit und findet dabei Unterstützung von Ben. Der weckt in Marieke ungeahnte Gefühle. Ein neuer Mann in ihrem Leben? Warum eigentlich nicht? Doch vorher muss sie, nicht nur, mit ihrer missglückten Ehe, sondern auch mit den Schatten der Vergangenheit abschließen.

Meine Meinung:

Die Autorin Ilke S. Prick schuf mit dieser Lektüre einen stilvolle Geschichte über die Stolpersteine eines Neuanfangs. Das Leben neu zu sortieren und abermals Wurzeln zu schlagen. Der Leser begleitet Marieke auf diesem Weg. Die Hauptprotagonistin ist sehr authentisch gezeichnet. Eine Frau mit Stärken und Schwächen und kleinen Makeln, die das Leben, ihr hinterlassen hat. Man kann sich sofort mit ihr identifizieren, obwohl sie nicht immer so handelt, wie man sich das als Leser vorstellt. Manchmal möchte man ihr einfach einen Schubs in die richtige Richtung geben oder einen Ratschlag erteilen. Die Autorin beschreibt sensibel, charmant und humorvoll, welche Hürden Marieke überwinden muss, um ihrem Leben eine neue Richtung zu geben und das ein frischer Wind sich auch manchmal zu einer steifen Brise entwickeln kann. Aber Marieke wächst in ihre neuen Aufgaben herein und macht nicht immer das, was man von ihr erwartet. Sie tappt zwar auch gelegentlich in so manches Fettnäpfchen und lässt sich öfters von der Sehnsucht nach ihrem alten Heim übermannen. Doch wer fühlt sich nicht überfordert, wenn er seine festen Strukturen über Bord schmeißen muss? Ein Roman, mit lebensnahen Figuren, die man sofort in sein Herz schließt.

Sehr nett finde ich die Idee der Autorin, die Kapitelüberschriften mit Pflanzen und Blumen zu versehen. Denn die Botanik spielt in diesem Buch ebenfalls eine große Rolle und man findet die Begriffe fast in jedem Abschnitt wieder.

Von mir gibt es 4 Sterne und eine absolute Leseempfehlung, dieses Buch bringt Farbe in die dunklen Wintermonaten.