Ein toller Mittelalterroman
Bewertet mit 4 Sternen
Fakten
Titel: Das Licht der Welt
Autor: Daniel Wolf
Verlag: Goldmann
Reihe: Band 2
Seitenzahl: 1151
Erscheinungsjahr: 2014
ISBN: 978-3-442-48050-0
Bewertung: 4/5
Inhalt
Michel Fleury ist Bürgermeister der Kleinstadt Varennes-Saint-Jacques im Jahr 1218 n.Chr.. Nach Jahren der Weiterentwicklung und des Reichtums bricht ein Krieg aus, der sich auch auf die Stadt auswirkt. Sein Sohn Remy hat erst mit Problemen zu kämpfen, während er seine Schreibwerkstatt aufbaut. Als er sich endlich etabliert hat, kommen die nächsten Widrigkeiten auf ihn zu. Doch das ist noch nicht alles, Michel Fleury hat dann auch noch einen großen Feind, der alles daran setzt, Michels Leben und Werk zu zerstören.
Meine Meinung
Einstieg in die Geschichte
Da dies der zweite Teil der Geschichte ist, landet man mitten im Geschehen. Das war aber nicht weiter schlimm für mich, da der Autor immer wieder kleine Hinweise auf die vorherige Handlung gibt. | 5/5
Thema
Das Buch spielt im Mittelalter, für mich also schon mal ein Pluspunkt. Remy ist Meister der Buchmalerei und kopiert Bücher und Verträge. Sein Vater ist in der Stadtpolitik tätig und ist für die Geschicke von Varennes-Saint-Jacques zuständig. Beides sehr interessante Themen, die gut zusammengeführt werden. | 5/5
Handlung
Die Handlung spielt eher auf der Stadtebene, als den Fokus auf persönliche Dinge zu legen. Das ist an sich natürlich nicht schlimm, da der Autor auch genug zu den persönlichen Beziehungen erzählt. Manchmal hätte ich dann doch gerne mehr Persönliches erfahren. Zusätzlich finde ich es schade, dass die Handlung erst ab Seite 400 circa Fahrt aufnimmt. Der Anfang war zwar spannend, aber dennoch war ich froh, als endlich mal mehr passiert ist. | 3/5
Die Charaktere und ihre Entwicklung
Die beiden Protagonisten, Michel und sein Sohn Remy, gefallen mir sehr gut. Besonders Remy macht eine tolle Entwicklung durch, die ich faszinierend fand. Lefèvre, der Erzfeind Michels, ist mir natürlich von Anfang an unsympathisch, aber so ist seine Figur auch erschaffen. Immer wieder durchfuhr mich ein Schauder des Ekels, wenn sein “Hobby” angesprochen wurde. Andere Personen des Buches fand ich zwar interessant, aber so viel erfuhr man nicht über sie. Poilevain, der auch einer der Ratsherren ist, war ein interessanter Mann, denn ich wusste nicht, was er denn versteckt. Er wirkte immer sehr geheimnisvoll. Leider war die Auflösung des “Geheimnisses” nicht so unglaublich toll. | 3/5
Schreibstil
Die Sprache des Buches passt perfekt in den Handlungszeitraum. Das ist natürlich wünschenswert, aber nicht immer gegeben. An sich fand ich den Schreibstil also unglaublich passend und hätte beinahe die volle Punktzahl vergeben, wenn da nicht immer die Handlungssprünge gewesen wären. So manches Mal war ich regelrecht verwirrt und dachte, dass ich ein paar Seiten übersprungen haben müsste. Da dies leider nicht der Fall war, sondern die Sprünge in der Geschichte wirklich vorkamen, gibt es einen Punkt abgezogen. | 4/5
Zitat
Er schritt an den Folianten vorbei und konnte sich kaum sattsehen an ihrer Schönheit. Die königliche Bibliothek enthielt Bücher aller Größen und Formen: handliche Taschenbibeln und riesige Prachtcodices; Stundenbücher, Psalter und Lektionare, Chroniken, Versromane, medizinische Abhandlungen. – Seite 145
Fazit
Ein tolles Buch, dass 1151 Seiten lang dich gut unterhält.
Danke an wasliestdu für das Rezensionsexemplar!