Rezension

Ein Thriller für Jugendliche

Scherbenparadies - Inge Löhnig

Scherbenparadies
von Inge Löhnig

Sandra hat es mit ihren 17 Jahren nicht einfach in ihrem Leben. Ihre Mutter lässt sich kaum zu Hause blicken, weil sie sich lieber mit ihrem Freund und Alkohol vergnügt.  Deshalb liegt es an Sandra, sich neben ihrem Schulabschluss an der Realschule auch noch um ihre kleine Schwester Vanessa zu kümmern. Da auch die Geldzuschüsse von Sandras Mutter Laura immer seltener werden, muss Sandra versuchen, sich anderweitig durchzuschlagen, denn an das Jugendamt möchte sie sich nicht wenden, aus Angst ihre Schwester zu verlieren. Doch dann gerät sie ins Visier mehrerer Personen. Zum Einen ihres Klassenlehrers Nils, der sich große Sorgen um sie macht und noch dazu sehr süß ist. Zum Anderen jemandes unbekanntem, der versucht, Sandra immer wieder in den Schmutz zu ziehen und fertig zu machen.  Sandra beginnt langsam, aber sicher, unter der ganzen Situation zusammen zu brechen, was sich die unbekannte Person auch wünscht.

Das war nun der zweiten Jugendthriller von Inge Löhnig und ich war wieder begeistert. Schon nach den ersten fünf Seiten möchte man das Buch nicht mehr aus der Hand legen, was für mich ziemlich schwierig war, da ich eigentlich einiges zu tun hatte. Aber in jeder freien Minute habe ich das Buch herangezogen, weil ich einfach wissen wollte wie es weitergeht. Sei es mit Sandra und ihrer Mutter Laura, die sich nicht um ihre Kinder schert. Oder sei es um die verschiedenen Mobbing-Attacken, die Sandra in die Verzweiflung treiben. Dieser Roman ist voll von Hass, Verzweiflung, Enttäuschung, aber auch Liebe, Hoffnung und Glück. Aber vor allem streckt sich eine riesige Spannung durch das gesamte Buch, welche auf den letzten zehn Seiten ihren Höhepunkt erreicht. Man fühlt total mit Sandra mit, die manchmal weder aus noch ein weiß und man möchte ihr nur Mut zu sprechen, dass sie es schafft. Aber vor allem der Perspektiven-Wechsel, zwischen Sandra und der unbekannten Person, deren Identität zu Ende des Buches gelüftet wird, lässt die Handlung noch interessanter erscheinen. Ich kann es jedenfalls kaum erwarten, bald wieder einen Jugendthriller von Frau Löhnig zu lesen.